„Mama, ich wünsche mir zu Weihnachten das neue iPhone 14“, „Wie viel kostet das denn?“, „Nur 1.600 Euro, für ein Weihnachtsgeschenk ist das doch voll okay, wenn alle zusammen legen“, „Ich glaube du spinnst, hast du noch nichts von der Inflation gehört mein Sohn?! Dieses Jahr gibt es ein anderes Budget.“
Doch was ist Inflation überhaupt? Und welchen Einfluss hat sie auf die Gesellschaft?
Die allgemeine Definition beschreibt das Wort Inflation als einen anhaltenden Prozess der Geldentwertung, der sich durch allgemeine Preiserhöhungen bemerkbar macht. Also kurzgesagt bedeutet das, dass Geld immer weniger wert wird und die Preise von beispielsweise Lebensmitteln oder Benzin stetig ansteigen. Dies betrifft jegliche Bevölkerungsgruppen, manche tragen jedoch größeren Schaden davon als andere, nicht zuletzt wird von einigen Menschen sogar davon profitiert.
Die größten „Verlierer“ sind die Bürger der Mittelschicht, da sie nunmal die größte Gruppe darstellen. Laut dem Wirtschaftstheoretiker Werner Abelshauser treffe die Inflation immer die breite Masse, da diese nicht auf die Preissteigerungen vorbereitet sei. „Die professionellen Anleger sind clever und haben ihr Geld frühzeitig in Sicherheit gebracht.“
Von der Inflation profitieren nicht zuletzt die Banken und der Staat, da die Schulden des Staates sinken, wenn der Zins niedriger ist als die Inflationsrate, zu der sich Geld geliehen wurde. Die Schulden des Staates „schmelzen“ dahin.
Wir haben mit verschiedensten Menschen in Scheeßel geredet, um einen noch besseren Einblick darüber zu bekommen, wie genau die Inflation die Bevölkerung beeinflusst. Eine ältere Dame, die bereits in Rente ist, sagte uns, dass sie definitiv Folgen der Inflation in ihrem Alltag spüre. „Beim Einkaufen merke ich das ganz stark, alle Preise sind teurer geworden. Ich gehe seit Jahren zum gleichen Bäcker, da haben sie alle Brötchen teurer gemacht, erschrocken habe ich mich da.“ Um Wasser- und Heizkosten zu sparen, dusche sie regelmäßig nach dem Training im Schwimmbad. Die Strom- und Gaskosten seien auch etwas, bei dem sich die Inflation sehr stark bemerkbar mache, man würde weniger heizen und auch an den Lichterketten jetzt zur Weihnachtszeit werde definitiv gespart. Eine Schülerin sagte, dass sich schon ein paar Sachen in ihrem Leben geändert hätten. „Meine Eltern überlegen jetzt öfter, ob sie mich irgendwo hinfahren.“ Auch generell unterhalte man sich zuhause mehr darüber, unter anderem zum Beispiel über die Tankpreise. Auch in der Cafeteria falle es auf, die Preise wären sichtbar angestiegen. Auch anderen Schüler*innen sei dies bemerkbar geworden. „Man kann sich manchmal gar nichts mehr kaufen, mit 50 Cent kann man nichts mehr machen, die haben keinen Wert mehr“, sagte eine andere Schülerin der Eichenschule.
Eine ebenfalls sehr große Frage ist, ob die Inflation das Schenken zu Weihnachten beeinflusst. Eine neu veröffentlichte Umfrage des Beratungsunternehmens EY zeigt, viele Menschen wollen in diesem Jahr weniger für Geschenke ausgeben. Der Budget-Durchschnitt liege bei 252€, was 21€ weniger als im letzten Jahr sind. Vielleicht habt ihr auch schon mit euren Eltern oder euren Verwandten über den Preis eurer Weihnachtsgeschenke geredet.
Man kann abschließend sagen und klar erkennen, dass die Inflation vielen Menschen deutlich bemerkbar wird und sie sich zum Teil an die Umstände anpassen oder es zumindest versuchen. Denn besonders zu dieser Zeit, in der das Beschenken der Liebsten eine große Rolle spielt, ist das Thema präsenter denn je.