Corona-Lyrik von Madeleine Cordes

Dass ich mal schreibe ein Corona-Gedicht,
das hätte ich niemals gedacht, glaube ich.
Doch so ist es jetzt, das ist das Leben,
Dinge passieren, ohne dass wir sie kommen sehen.

Die ganze Welt ist gerade betroffen
und es fällt ihr schwer noch weiter zu hoffen, darum ist es wichtig zusammenzuhalten
und die Vorgaben einzuhalten.

Es soll wieder sein wie es mal war, so einfach, schön und wunderbar. Doch alles im Leben hat seine Zeit, egal, ob man ist dafür bereit.

Viele Leute wissen nicht weiter
und sind deswegen nicht mehr heiter. Man fragt sich, was die Lösung ist,
da man alles am alten Leben misst.

Wir Menschen lernen aus Erfahrung
und werden vielleicht enttäuscht von unserer Erwartung. Deswegen geschehen bestimmte Sachen,
um uns Verschiedenes klar zu machen.

Damit alle die Krise gut überstehen, müssen Menschen zusammenstehen. Gegenseitige Hilfe ist gefragt,
damit jeder seine Hoffnung bewahrt.

Für die Menschen da sein, die jemanden missen, denn ihre Herzen sind zerrissen.
Einsam zu trauern oder zu weinen,
das ist etwas, das wünscht man keinem.

Alleine zu sterben im Krankenhaus, ohne Familie, Freunde oder im eigenen Haus. Das ist sehr schmerzhaft für die Kranken, weshalb sie für ein Telefonat sehr danken.

Trotzdem soll sich keiner mehr infizieren,
sonst muss man die Vorschriften intensivieren. Das wäre bestimmt sehr anstrengend für jeden, denn es soll schließlich jeder überleben.

Selbst wenn alles überstanden ist,
wir sind jetzt bitte mal Realist.
Was passiert dann nach der Krise,
wie geht es weiter mit allem, hat wer ne Devise?

Die ganze Wirtschaft und noch mehr ist am Boden,
die Reparatur dauert lange, ungelogen.
Doch wenn man nicht anfängt, wird sich nichts ändern, alles bleibt schlecht, neue Probleme sind zu verhindern.

Deswegen müssen alle zusammenarbeiten,
um den Kampf erfolgreich zu bestreiten.
Auch wenn es Jahre dauern wird, alles zu beheben,
es gibt einen Weg und ein Ziel, man muss nur danach streben.

Mit Mut, Geduld, viel Fleiß und Hoffnung,
ist es möglich und ergibt eine Wegbeschreibung. Es ist so schön und gleichzeitig kurz, das Leben, weshalb es wichtig ist, niemals aufzugeben!

Grüße aus dem Homeoffice – Tag 56 von Nele Sprenger

Die Tage ziehen sich länger, die Beschäftigungen alleine werden langweiliger und der Wille zum normalen Alltag wird größer. Doch heute ist Muttertag ! Heute sollte man Fröhlich sein und den Tag mit seiner Mum verbringen.

Ich habe meine Mum heute morgen mit einem Frühstück überrascht. Es gab Eier, Bacon, ein besonderen, selbst gemachten Joghurt und vieles mehr. Als weiters Geschenk, habe ich ihr eine Playlist mit vielen Songs erstellt. Wirkt zwar langweilig, aber das hat sie sich gewünscht und dann werde ich ihr das auch erfüllen. Ich bin dankbar eine so tolle Mum zu haben, also werde ich dies heute auch mit, noch mehr liebe als sonst, zeigen.

Aber abgesehen vom Muttertag habe ich noch weiteres in dieser Zeit erlebt.

Ich habe angefangen eine neue Sprache zu lernen. Ich möchte unglaublich gerne nach meinem Abitur verreisen, und zwar nach Japan. Also dachte ich mir, warum nicht die Sprache lernen, wenn du so oder so jetzt Zeit hast?

Es macht echt viel Spaß, ist aber auch Arbeit. Jedoch habe ich sie mir selbst ausgesucht.

Ich habe weiterhin viel mit meine Freunden geschrieben und mit ihnen oft telefoniert. Doch wie ich schon einmal geschrieben habe, vermisse ich sie sehr und es ist definitiv nicht das Gleiche.

Wir haben aber schon Pläne gemacht, was wir alles machen, wenn wir uns wieder richtig treffen können, auch ohne Sicherheitsabstand.

Ich bin die letzten Tage mal mit nach draußen gekommen und bin einkaufen gegangen. Das Gefühl mit einer Maske rumzulaufen ist sehr komisch, wenn nicht sogar befremdlich für mich.

Aber die Sicherheit geht natürlich vor.

Ich weiß zwar nicht, wann alles wieder normal wird, jedoch sollte man in dieser Zeit jetzt am besten einfach nur positiv Denken. Je negativer man denkt, desto mehr wird man von der ganzen Situation heruntergezogen. Also sage ich „Bleibt Lebensfroh, irgendwann wird alles besser. Wann? Keine Ahnung. Man muss nur dran glauben“.

Meine Erfahrungen mit der Corona-Krise

Das Covid-19 Virus verändert zurzeit das Leben auf der ganzen Welt. Am Anfang der Pandemie waren wir hier in Norddeutschland nicht wirklich betroffen und spürten die Folgen, die das Virus mit sich bringt, auch nicht deutlich. Das erste Mal, als wir aktiv die Auswirkungen des Virus in Scheeßel und Umgebung bemerkten, war, als am Freitag, dem 13. März, die Schulen bis zum 20. April geschlossen wurden. Die gravierenden Folgen, die jeder von uns noch spüren sollte, waren uns in diesem Augenblick noch überhaupt nicht bewusst.

Beim Verlassen des Klassenraumes wurde noch gescherzt, dass dies wohl der letzte Moment sein könnte, in dem die ganze 10b vollständig im Klassenraum sein würde. In dem Moment hatte man diese Vorstellung für unmöglich gehalten und sich wie für das Wochenende voneinander verabschiedet. Surreal war das jedoch schon. Die nächsten fünf Wochen sollte keine Schule sein. Homeschooling war angesagt. Alleine in seinem Zimmer am Schreibtisch sitzen und die Aufgaben erledigen, die einen per IServ wie eine große Welle überfluten. Damit man den Überblick behält, erstellt man sich eine Liste mit allen Aufgaben und dem dementsprechenden Abgabezeitpunkt. Am Anfang der Woche steht man vor einem großen Berg, den man tageweise abarbeitet. Am nächsten Montag fängt dann alles wieder von vorne an. Am Anfang fand ich es noch ganz entspannt: Aufgaben machen, wann man Zeit und Lust dazu hat, aber irgendwann fängt man an, die Sitznachbarn und das mal leise und mal laute Arbeitsgemurmel der Mitschüler zu vermissen. Aber es nutzt ja nichts. Die Aufgaben machen sich schließlich nicht von alleine.

Um ehrlich zu sein, fühlen sich die „Zwangscoronaferien“ wirklich an wie echte Ferien, wenn da nicht die Schulaufgaben wären. Wann hatte ich das letzte mal so viel Zeit Sachen zu machen, die in der normalen Wochenroutine meistens zu kurz kommen oder einfach hinten runterfallen? Langeweile kommt bei mir daher nicht auf. Ich kann jeden Tag meine beiden Pferde reiten, ausgelassen und lange mit meinem Hund spielen, für den digitalen Geigenunterricht üben, Trecker fahren, beim Melken helfen, mich mit den Katzen beschäftigen, die kleine Babykatze betüddeln oder einfach mal so gucken, was auf mich zukommt. Zu „normalen“ Zeiten ist meine Woche meistens sehr voll. Ballett, Geige, aufs Nachbarskind aufpassen, Orchester, Schule und meine Tiere zuhause müssen auch versorgt werden. Durch das Virus wurde das Leben verlangsamt und der Blick wird wieder auf das Wesentliche gerichtet. So kommt es mir zumindest vor. Die Sorgen, die man noch vor der Corona-Zeit hatte, sind verpufft. Stattdessen fragt man sich immer wieder: Geht es den Großeltern gut und bleiben sie auch schön zuhause? Haben wir noch genug TOILETTENPAPIER?! 😉 – Eine der größten Raritäten zu diesen Zeiten?

Eine der größten Fragen tat sich bei uns Mitte März auf: Wie und wann kommt mein Bruder nach Hause? Mein Bruder war Anfang Februar zu seinem Auslandssemester nach Australien aufgebrochen und stellte sich natürlich die Frage, was er nun tun soll. In Australien bleiben oder doch von zu Hause aus studieren? Schließlich entschied er sich dazu, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, sehr zur Freude meiner Mutter. Seine Wohnung in Australien wurde ihm auf Grund von Corona gekündigt, die Universität wurde geschlossen und der Rückflug entwickelte sich zu einem Abenteuer: Der geplante Flug wurde gecancelt und eine der letzten Möglichkeiten war, einen Flieger über Tokio zu nehmen, der in zehn Stunden starten würde. Die Abreise passierte also von jetzt auf gleich. Nach 58 Stunden kam mein Bruder dann endlich zu Hause an und verbrachte die nächsten vierzehn Tage die meiste Zeit in seinem Zimmer. Selbstquarantäne.

Die ganze Familie ist nun im Haus und zum Glück froh und gesund. Meine Schwester wollte eigentlich ihr Auslandssemester in England starten, aber auch das wurde gecancelt. Das letzte Mal waren alle an Weihnachten gemeinsam zu Hause. Also ist Action im Haus. Langeweile? Jetzt erst recht nicht! Hausaufgaben? Die Motivation wird langsam weniger. Wenn alle im Haus sind, fällt es doch schwerer, sich an den Schreibtisch zu setzen und die Aufgaben zu erledigen. Ich könnte stattdessen so viele schöne Sachen mit meinen Geschwistern tun. Aber erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Am besten schnell erledigen, dann hat man mehr Zeit für anderen Sachen. So in der Theorie. In der Praxis sieht das ein bisschen anders aus. Wenn alle 15 Minuten entweder deine Schwester oder dein Bruder durch die Zimmertür schielt und einen supertollen Vorschlag hat, was man nicht alles bei dem schönen Wetter machen kann, sinkt ziemlich schnell die Motivation, die Hausaufgaben zu erledigen. Ab und zu fliegt dann noch ein Ball durchs Zimmer und erinnert einen, dass man schon längst fertig sein müsste.

Insgesamt ist die Zeit im Homeoffice also ganz belustigend und eine Abwechslung zu der normalen Schule. Aber das kommt auch daher, dass wir hier zuhause wenig von den Einschränkungen im öffentlichen Leben spüren. Wir können zu Hause alles machen, was wir vor der Corona-Zeit auch gemacht haben. Unser Alltag ist gleich, außer dass die meisten Termine wegfallen. Der landwirtschaftliche Betrieb kennt schließlich keine Pause. Wir haben ein großes Haus und einen sehr großen Garten und können uns daher gut beschäftigen. Da tun einem die Leute in der Stadt, die in ihrer Zwei-Zimmer-Wohnung hocken müssen, wirklich leid. Wenn ich auf dem Pferd sitze und hinter unserem Haus reite, kommt es schon einmal vor, dass ich die ganze Corona-Situation ein bisschen vergesse, was normalerweise durch die, von Corona News überfüllten, Nachrichten kaum noch möglich ist.

Aber ganz spurlos geht die Corona-Zeit an mir auch nicht vorbei. Jeder muss in dieser Zeit auf etwas verzichten, worauf er sich gefreut hat. Die Klassenfahrt wurde abgesagt, welche schon bei allen aus der Klasse das lang ersehnte Highlight des Jahres war. Die amerikanischen Austauschschüler können nicht kommen, das Hurricane Festival wurde abgesagt, genauso wie das Schützenfest im Dorf. Jeder muss jetzt seine persönlichen Abstriche von der Normalität und seinen Plänen machen. Dafür steigt die Vorfreude für die Aktivitäten nach der, hoffentlich bald überstandenen Corona-Pandemie. Denn alle Maßnahmen, die zu der Eindämmung des Covid-19 Virus getroffen wurden, sind gerechtfertigt. Ich glaube, jeder erfüllt sie gerne, wenn dadurch das Virus schneller bekämpft werden kann, weniger Leute in Mitleidenschaft gezogen werden und das Leben schnell wieder zur Normalität zurückkehren kann.

Bis jetzt spüren wir schließlich nur die Begleiterscheinungen des Virus, aber die Krankheit an sich ist für die meisten noch wie ein Phantom. Niemand weiß wirklich, wie es ist, die Krankheit zu haben. Und wieder einmal merkt man, dass das Wichtigste nun einmal die Gesundheit ist. Dies wünscht man seinen Mitmenschen in letzter Zeit immer mehr. Der Zusatz „und bleib gesund“ nach der normalen Verabschiedung, einer Mail oder eines Briefes hat sich schnell etabliert. Ich bin gespannt, was die Zeit noch so mit sich bringt und was wir noch alles aus der unvergesslichen „Corona-Zeit“ mitnehmen werden.

Viele Grüße und bleibt gesund!

Grüße aus dem Homeoffice – Tag 54 von Mette-Marie Heß

Mehr als 50 Tage zuhause. Wer hätte das noch vor ein paar Monaten gedacht? Gefühlt sitze ich schon eine Ewigkeit zuhause und gleichzeitig war ich erst letzte Woche im Unterricht. Mein Zeitgefühl steht Kopf.
2020 sollte in tolles Jahr werden. Wir hatten einen tollen Urlaub geplant, eine Klassenfahrt stand bevor, unsere amerikanischen Austauschpartner währen für zwei Wochen hier gewesen und das auch noch über das Hurricane-Wochenende! Soviel worauf man sich gefreut hatte und jetzt? Hurricane, Geburtstagsfeiern, Klassenfahrt und unser Urlaub wurden abgesagt. Sicherlich spreche ich hier nicht nur für mich, wenn ich sage, Corona, du hast schon einige tolle Pläne durchkreuzt!

Was mich aber im Moment am meisten beschäftigt? Mein Auslandsjahr. Anfang August soll es in die USA losgehen, die derzeitige Hochburg des Virus. Ständiger Kontakt zu meiner Gastfamilie und Zuspruch der Organisation lassen leider nicht die Sorge verschwinden, dass alles abgeblasen wird. Wer weiß, wie in drei Monaten der Stand sein wird? Darf man reisen? Das Land verlassen? Ungewissheit ist das Stichwort.
Nichts kann man planen, weder Urlaub, noch Ausflüge oder sonst etwas. Die Devise: zuhause bleiben. Zunächst einfach und ein schöner Gedanke: die Lieblingsserie zum 3. Mal durchschauen, lange aufbleiben und ausschlafen können. Doch schon nach zwei Wochen sah es ganz anders aus: Man vermisst die Freunde, die Motivation sich mit dem Schulstoff zu befassen vergeht und auch Netflix wird langweilig.

Jeder hat mit anderen Problemen zu kämpfen. Wir Schüler beschweren uns über den fehlenden sozialen Kontakt, aber es gibt auch Bürger, deren Gehalt gekürzt wird, wenn sie nicht sogar ihren Job für unbestimmte Zeit verlieren. Es gibt so viel größere Probleme als unsere Es-finden-keine-Parties-mehr-statt Probleme.

Ich glaube diese Zeit zeigt, dass wir so viele Dinge als normal ansehen, dass wir manchmal vergessen, dankbar dafür zu sein. Jeder sollte einen Schritt zurückgehen und auch die kleinen Dinge wertschätzen, die sonst so selbstverständlich waren.
Wir sollten dankbar und stolz sein. Darauf, dass die Menschen im Gesundheitswesen stets ihr Bestes geben, um die Pandemie zu bekämpfen und nicht aufgeben. Stolz darauf sein, wie unsere Regierung die Situation handhabt. Deutschland hat eine der höchsten Genesungszahlen!
Und jetzt sitze ich hier zuhause und freue mich, wenn die Schule wieder beginnt, wenn auch nicht so, wie man es sonst gewohnt war. Meine Freunde wieder sehen, feste Schulzeiten haben und endlich mal rauskommen. Wer hätte gedacht, dass ich mich mal so auf Schule freue.

Corona, auch wenn du uns einiges nahmst, gabst du uns auch etwas: Wertschätzung.