Zum Ende der in diesem Jahr bis zum letzten Spieltag spannenden Bundesligasaison blicken unsere Redakteure in ihrer Kolumne auf das harte Dasein der Stadionbesucher*innen – nicht nur im Sommer 😉
Samstag, 14.30 Uhr. Hunderttausende Anhänger vieler Fußballvereine strömen durch Innenstädte mit einem Ziel: die Stadien der Bundesrepublik. Dabei kann man sich als Fan mittlerweile schon vorweg die Badehose anziehen und den Swimmingpool aufpust-bereit halten, nicht, dass man noch vor Beginn der Partie von Wasserwerfern der Polizei nass gemacht wird – das wird man ja anschließend sowieso von der gegnerischen Mannschaft.
Auch wenn man es trocken bis ins Stadion schafft, verspricht es spätestens dort eine feuchte Angelegenheit zu werden. Einerseits trifft das natürlich auf die im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubende Spannung während des Spiels zu, weshalb man nach nur wenigen Minuten schwitzend im Unterrang des Fanblocks sitzt. Andererseits kann es das auch werden, weil Ultra-Fan Hans-Peter drei Reihen hinter dir beim ersten Tor für seine Mannschaft den 0,5l Bierbecher für 9,50 Euro hochwirft und dir eine gratis Bierdusche beschert. Und ob es einem gefällt oder nicht – davon lebt der Sport. Die Emotionen. Die Traditionen. Und damit ist auch das Bier gemeint.
Statt der angesprochenen Bierdusche kann es auch manchmal aus anderen Gründen rutschig werden auf den Rängen. Ursache: Schweiß. Manchmal ungewollt, manchmal gezielt herbeigeführt. Diese „gezielte“ Begebenheit findet man vermutlich eher auf den Kontinenten südlich des Äquators unseres blauen Planeten. Was wir meinen, sind die am ganzen Körper bemalten Fans, die einfach eine für den norddeutschen Standardfan fremde Kultur und Definition des Fan-Daseins zu haben scheinen. Das impliziert dann beispielsweise exzessives Trommeln. Dieses verfolgt nicht nur das Ziel, das unterstützte Team (und vielleicht den Schiedsrichter) heiß zu machen. Nein, ganz nebenbei steigt dabei die eigene Körpertemperatur auf ein Maximum. Der bemalte Körper gleicht danach nicht mehr der zuvor kunstvoll bodygepainteten Mona Lisa Da Vincis, sondern eher einer Farbmischpalette. Kommt man als Farbloser dann in Kontakt mit dem admirador (span. Fan), wird man schneller als einem Wohl ist selbst dazu, also zur Palette. Um kurz von diesem ganzen Nass wegzukommen: Es kann auch sehr schnell ganz trocken werden. Wenn nämlich das eigene Team verliert, ist die Stimmung tiefer als der Tabellenplatz nach der Saison, die Gesichtsfarbe auch der heißesten Fans erblasst und allenfalls kalter Schweiß sammelt sich auf den Stirnen…
Man kann definitiv sagen, dass Sportfans – egal von wo und egal für wen – zum Teil echt verrückt sind. Das Gute ist, jetzt wisst ihr, wie ihr euch bestmöglich darauf vorbereiten könnt. Also vergesst bei eurem nächsten Stadionbesuch weder die Badehose, euer Schweißtuch noch den Regenschirm als Schutzschild vor der Bierattacke von Hans-Peter