„Die Schule ist kein Schwimmbad, kein Laufsteg und auch kein Club. Zu locker gekleidete Mädchen haben eine ablenkende Wirkung auf Jungs“. So der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL), Josef Kraus, in einem Interview mit Welt-Online in Bezug auf Kleiderordnung an Schulen.
Oft wird gesagt Jogginghosen oder Trainingsanzüge, bauchfreie Kleidung und falsche Nägel, Turnschuhe oder gefärbte Haare seien unangemessen in der Schule, denn die Schule sei ein Arbeitsplatz. Doch wieso wird uns Schülerinnen und Schülern genauso oft erzählt, die Schule sei ein Wohlfühlort? Nur lässt uns dann nicht so in die Schule gehen, wie wir uns wohlfühlen und schränkt uns in unserem Kleidungsstil ein. Ist das so richtig? Im Schwimmunterricht wird man gezwungen nackte Haut zu zeigen, obwohl man es aus verschiedenen Gründen wie z.B. Mobbing, Esstörungen oder allgemeinem Unwohlsein vielleicht nicht möchte. Wenn man sich weigert mitzumachen, gibt es eine sechs und viele Sportlehrkräfte zeigen kein Verständnis. Wenn es jedoch darum geht, z.B. im Sommer ein bauchfreies Top oder eine etwas kürzere Hose zu tragen, schlagen bei vielen Lehrkräften die Alarmglocken.
In einer Kleinstadt in Neubrandenburg wurde eine Schülerin wegen eines bauchfreien Shirts der Schule verwiesen. Mit der Begründung, dass es die Jungen zu sehr ablenke „und die Lehrer auch“, sagte die Schulleiterin. Demgegenüber berichtete ein 16-jähriger, dass er sich von seinen Mitschülerinnen im bauchfreien Top nicht abgelenkt fühle. Das zeigt, dass Mädchen schon im jungen Alter viel zu schnell sexualisiert werden, obwohl es gar nicht nötig ist und schon gar nicht mit der Begründung, es würde die Jungen und sogar Lehrkräfte zu sehr ablenken.
Gerade deswegen finde ich, dass es Unsinn ist, eine Kleiderordnung an Schulen anzuordnen, weil man dadurch mehr Probleme erschafft als abschafft. Außerdem nimmt man so den Schülerinnen und Schülern ihren Freiraum, und sorgt dafür, dass sie sich in der Schule, wo sie viel Zeit verbringen müssen, eingeschränkt fühlen. Dazu kommt, dass die Schule keineswegs mehr ein „Wohlfühlort“ ist, sondern als Zwang empfunden wird.
Ein Kommentar von Lana, WPK 9