ES-Magazin: Warum haben Sie sich für Ihr Referendariat bei der Eichenschule beworben?
Frau Koß: Da die Schule nah an meinem Wohnort liegt und ich mir vorher ein eigenes Bild von der Schule machen konnte.
ES-Magazin: Hatten Sie noch andere Schulen zur Auswahl?
Frau Koß: Das Ratsgymnasium zum Beispiel. Dorthin wollte ich aber nicht, da ich dort selber zur Schule gegangen war und im Referendariat etwas Neues ausprobieren wollte. Über Verden habe ich auch nachgedacht. Aber es ist Scheeßel geworden.
ES-Magazin: Wie ist Ihr erster Eindruck der Eichenschule?
Frau Koß: Ganz gut soweit. Ich habe die Fächer Sport und Physik. Sport ist super ausgestattet und es gibt nette Kollegen. Physik muss sich noch zurecht finden, aber ich werde gut aufgenommen und alle Kollegen helfen gerne.
ES-Magazin: Warum haben Sie sich für die Fächer Sport und Physik entschieden?
Frau Koß: Ich habe schon lange selber Sport gemacht und Lust dazu, Leute zu motivieren und mitzunehmen. Physik hat sich später entwickelt, aber ab der achten Klasse stand es fest. In Physik hatte ich auch einen guten Lehrer, bei dem es Spaß gemacht hat. Und sich zu fragen, warum etwas so ist, fand ich schon immer sehr interessant.
ES-Magazin: Welches Fach mochten Sie in der Schule am wenigsten?
Frau Koß: Es gab keines. Es gab Fächer, die haben mehr Spaß gemacht, und manche, die weniger Spaß gemacht haben wie Informatik, Musik und Geschichte. Auch das hing immer stark vom Lehrer ab.
ES-Magazin: Was macht für Sie einen guten Lehrer aus?
Frau Koß: Wenn man gut auf Schüler eingehen kann und merkt, was die Schüler können und was man nochmal vertiefen sollte. Auch der persönliche Umgang ist sehr wichtig. Ein guter Lehrer sollte einen wertschätzenden Umgang pflegen und dabei trotzdem eine Autoritätsperson sein, die von den Schülern ernst genommen wird.
ES-Magazin: Wie setzen Sie Ihre Ideale im Unterricht konkret durch?
Frau Koß: Ich versuche, auf die Schüler einzugehen. Ich bin jetzt noch relativ am Anfang und ich habe den Eindruck, das funktioniert so mittelmäßig. Man muss erst einmal Erfahrung in schwierigen Situationen sammeln. Ich versuche respektvoll und höflich mit den Schülern umzugehen, solange es geht oder wenn mir etwas nicht passt, dies erst einmal auf eine lockere Art anzusprechen, in der Hoffnung, dass die Schüler selber merken, dass das zu viel war, bevor ich zum schärferen Ton greife.
Fachlich muss man in Physik auch auf die anderen Fächer schauen: wie weit man in Mathe ist oder welche Themen in Chemie behandelt wurden.
Als Lehrer ist es immer ein tolles Gefühl, sich etwas überlegt zu haben. Ich habe auch gestern am Schreibtisch gesessen und mir die Stunde überlegt und dachte „Mist, dir fällt nichts ein“ und dann überlegt man sich doch etwas. Am Ende, wenn es im Unterricht klappt, ist das ein tolles Gefühl. Ich finde es auch immer super, wenn man in die Gesichter der Schüler schaut und man sieht, dass sie es verstanden haben.
ES-Magazin: Welcher ist ein typischer Lehrerspruch?
Frau Koß: „Geht nicht, gibt’s nicht“ oder „Ja, wir brauchen das“. Ihr müsst das machen, wir müssen das machen und am Ende ist es meine Aufgabe, dass ich den Stoff so schön wie möglich zu verpacken versuche, damit ihr denkt „Ich brauche das“. Wie zum Beispiel bei Radioaktivität. Bei dem Thema kann man ganz viele tolle Bezüge zum Alltag herstellen. Das ist in anderen Themen vielleicht nicht so einfach, doch ich versuche es.
ES-Magazin: Welches ist Ihre schönste Schulerinnerung?
Frau Koß: Ich habe viele schöne Erinnerung an meine Schulzeit. Ich habe mich immer sehr wohl gefühlt. Das ist bestimmt auch der Grund, warum man sich vorstellen kann Lehrer zu sein. Ich habe sehr viel Sport getrieben. Wir waren sechs Jahre in Folge bei Jugend trainiert für Olympia in Berlin. Das war cool. Es gab aber auch viele andere Erlebnisse: Wir haben einmal den Landesentscheid in Hannover mit Leichtathletik gewonnen, da sammelt man Punkte und es waren schließlich um die siebentausend Punkte. Am Ende hatten wir in der Größenordnung einen Punkt mehr als die anderen.
PERSÖNLICHER TEIL
ES-Magazin: Was wollten Sie, als Sie klein waren, immer werden?
Frau Koß: Früher hätte ich mir gut etwas mit Pferden vorstellen können, da wir auf dem Hof Pferde hatten. Polizei kam früher aber auch in Frage. Ab der achten Klasse stand dann endgültig Lehrer fest.
ES-Magazin: Spielen Sie ein Instrument?
Frau Koß: Blockflöte konnte ich mal, jetzt aber eher nicht mehr.
ES-Magazin: Über welches Thema könnten Sie ohne Vorbereitung eine 30-minütige Präsentation halten?
Frau Koß: Über einige. Wir haben einen alten Hof und dort beschäftige ich mich viel mit Tieren, Landwirtschaft und handwerklichen Dingen. Aber Leichtathletik und Technik gehen bestimmt auch gut. Über mein Leben könnte ich auch lange reden.
ES-Magazin: Welches ist Ihr Lebensmotto?
Frau Koß: Positiv denken. Man kann sich alles schönreden und schlussendlich kommt alles so, wie es soll.
ES-Magazin: Verraten Sie uns Ihr Lieblingsbuch oder Ihren Lieblingsfilm?
Frau Koß: Bücher lese ich nicht, da ich Lesen an sich nicht gerne mag. Filme gucke ich echt wenig. Sowas wie einen Fernseher und Netflix besitze ich nicht, dazu habe ich keine Zeit. Einfache Sachen, über die man nicht so lange nachdenken muss, mag ich. Was ich gerne mal gucke, sind die schlichten US-Krimis, die entspannen. Bulli Herbig „Der Schuh des Manitu“ geht immer und den Film kann ich mir auch mehrfach angucken.
ES-Magazin: Was machen Sie gerne in ihrer Freizeit?
Frau Koß: Da ich ein Pferd habe, geht dafür sehr viel Zeit drauf. Schafe und eine Katze haben wir auch, da „tüddelt“ man viel rum. Wir wohnen außerhalb eines Dorfes, da ist nichts los und ist es schön leise und dann hat man da so seine Hobbys. Einmal in der Woche gehe ich noch tanzen.
ES-Magazin: Welche Person – tot oder lebendig – würden Sie gerne mal zum Abendessen einladen?
Frau Koß: Ich glaube Angela Merkel, die ist Physikerin und eine gute Politikerin. Das wäre bestimmt ganz interessant.
ES-Magazin: Was darf in Ihrem Kühlschrank nicht fehlen?
Frau Koß: Käse.
KURZFRAGEN
ES-Magazin: Nutella mit oder ohne Butter?
Frau Koß: Ohne Butter.
ES-Magazin: Schokolade oder Gummibärchen?
Frau Koß: Schokolade.
ES-Magazin: Zwei Wochen ohne Handy oder zwei Wochen ohne Süßigkeiten?
Frau Koß: Ohne Süßigkeiten.
ES-Magazin: Hund oder Katze?
Frau Koß: Katze.
ES-Magazin: Singen oder Tanzen?
Frau Koß: Tanzen.
ES-Magazin: Partymaus oder Couchpotato?
Frau Koß: Puh, schwierig: Dann eher Partymaus.
ES-Magazin: Rap oder Schlager?
Frau Koß: Schlager ganz eindeutig.
ES-Magazin: Kaffee oder Tee?
Frau Koß: Tee.
ES-Magazin: Mathe oder Deutsch?
Frau Koß: Mathe.
ES-Magazin: Kunst oder Musik
Frau Koß: Musik.
Vielen Dank Frau Koß, dass Sie sich die Zeit für das Interview genommen haben.