Fashion und Mode an der Eichenschule (Teil 2): Das Interview mit Frau Marin

Frau Marin ist unter den Lehrkräften diejenige mit dem spannendsten Klamottenstil. Deshalb haben wir sie natürlich zum Thema Mode interviewt.

ES-Magazin: Was hat sie dazu inspiriert, sich so ausgefallen zu kleiden?

Frau Marin: Tatsächlich die Zeit, um nicht zu sagen, der Zeitmangel. Ich habe damit angefangen, als ich Mutter wurde und weniger Zeit hatte, als Lehrerin ist es nicht weniger geworden. Ich habe gar nicht mehr so viel Zeit gehabt, um ausgedehnte Spaziergänge zu machen oder dicke Bücher zu lesen und habe dann festgestellt, dass mich das sehr entspannt, wenn ich mit den Augen etwas ansehen kann. Und so bin ich zur Mode gekommen.

ES-Magazin: Gibt es eine bestimmte Person, bei der Sie sich inspirieren lassen?

Frau Marin: Nein, tatsächlich nicht. Ich schaue, glaube ich, alle Menschen an und lasse mich inspirieren von dem, was ich sehe. Eher gucke ich bei Modehäusern und bei Designern, was die sich so übergelegen und daraus entwickele ich dann mein eigenes ästhetischen Bedürfnis heraus.

ES-Magazin: Welches ist Ihr Lieblings-Fashion Trend der letzen Jahre ?

Frau Marin: Ich finde Trends insgesamt nicht so wichtig. Etwas das nur gut aussieht wenn es im Trend ist, und im nächsten Jahr schämt man sich dafür, finde ich in keinerlei Hinsicht nachhaltig. Was ich schön finde, sind cut-outs. Das ist ja in den letzen Jahren technisch möglich geworden und damit hinterfragen wir unsere Sehgewohnheiten. Wir sehen Menschen anders, wenn der Kragen woanders sitzt als er eigentlich hätte sitzen sollen. Ungleichmäßiges finde ich auch schön. Zum Beispiel bei Ohrringen, wenn sie verschiedene Längen oder Formen haben.

ES-Magazin: Was ist der Ihrer Meinung nach schlimmste Fashion-Trend?

Frau Marin: Man gewöhnt sich an vieles. Es kommt jetzt alles, was man in den 80er Jahren schon scheußlich fand in veränderter Form wieder. Nach wie vor bin ich bei Leggins nicht so sicher, die sehen nicht wirklich angezogen aus. Insgesamt finde ich, dass man eigentlich alles machen kann, wenn man weiß wie und wann es passt.

ES-Magazin: Welches Jahr war für Sie das modebewussteste? Also in welchem Jahr liefen die besten Trends oder sind die meisten Designs populär geworden?

Frau Marin: Das kann ich tatsächlich an Jahren gar nicht festmachen, weil ich eben nicht unbedingt die Mode des jeweiligen Trends trage, sondern oft – auch gerade, da man sie für erschwinglichere Preise bekommt – ältere Sachen. Ich weiß noch, als ich jung war und Karottenhosen „in“ waren, da es keine andere Hosen gab, die anders geschnitten waren. Und wenn einem dieser Schnitt nicht gefiel oder einem nicht stand, dann hatte man Pech. Das finde ich schwierig. Deswegen kann ich die Frage gar nicht wirklich beantworten.

ES-Magazin: Welches ist Ihr Lieblingskleidungsstück?

Frau Marin: Also Röcke finde ich sehr gut, aber Kleider sind fast noch besser, da man da alles in einem hat. Ich habe sehr viele Sachen, die ich gerne mag. Ein Lieblingsstück ist ein leichter Wollrock mit Streifen, ein bisschen schräg geschnitten, der passt eigentlich zu allem. Das ist mein persönlicher Liebling.

ES-Magazin: Wie viele Paar Schuhe haben Sie?

Frau Marin: Es hat mir jedenfalls noch nie an eine Schuh gemangelt, der zu meinem Outfit gepasst hätte.

ES-Magazin: Welche Lehrkraft hat Ihrer Meinung nach den besten bzw. einfallsreichsten Kleidungsstil?

Frau Marin: Ehrlich gesagt sind bei uns an der Schule die Lehrerinnen und Lehrer alle recht gut angezogen, da gibt es andere Schulen, an denen ich es weniger spannend finde. Ihr müsst euch während der Abiturprüfungen mal auf den Fluren umschauen, da sieht man häufig die Prachtstücke, die die Kolleginnen und Kollegen so im Kleiderschrank haben.

ES-Magazin: Machen wir! Welche Frisur passt Ihrer Meinung nach zu fast jedem Outfit? Also was kann man immer kombinieren? Und was machen Sie am liebsten mit Ihren Haaren?

Frau Marin: Ich tüddele meine Haare immer hoch, weil ich es nicht mag, wenn sie mir ins Gesicht fallen, vor allem, wenn ich arbeiten muss. Ich mag lange Haare, deswegen geht das bei langen Haaren immer. Kurze Haare sind auch super, die kann man auch zu allem tragen und man muss gar nicht viel dafür tun. Das ist persönlicher Geschmack.

ES-Magazin: Hat Ihr Kleidungsstil etwas mit den Fächern zu tun, die Sie unterrichten?

Frau Marin: (lacht) Bestimmt. Ich denke ,dass Mode einerseits unser gesellschaftliches Standing repräsentiert (wir drücken etwas damit aus, wer wir sind, repräsentieren aber auch etwas).

Ich finde das Spielen mit Identitäten ganz super, also vom philosophischen Blick her, ich unterrichte auch Philosophie: Dass wir ausprobieren können, wer wir sein wollen durch die Art und Weise, wie wir uns kleiden. Dass wir auch sagen können: An einem Tag will ich mich sportlich anziehen und an dem anderen Tag feminin etc..

Damit können wir letztlich sogar Geschlechterrollen, Klischees… alles das können wir in Frage stellen, ins Spiel bringen – und das auf eine entspannte Weise.

ES-Magazin: Sie haben ja gerade gesagt, dass es sehr wandelbar ist, was man mit seinen Klamotten ausdrücken kann. Was würden Sie davon halten, wenn wir hier eine Schuluniform hätten?

Frau Marin: Ich bin da unentschlossen, es gibt Vor- und Nachteile. Einerseits entlastet es. Ich überlege mir nicht sorgfältig, was will ich heute, was kann ich und wie fühle ich mich. Gerade, wenn ich dann möglicherweise nicht den Kleiderschrank zur Verfügung habe, in dem ich mich wohl fühle, dann ist das eine Last. Diese Last nehme ich, wenn vorgegeben ist, was ich anziehe und die Schule das vorschreibt.

Auf der anderen Seite geht eine Uniform mit Konformität einher. Früher bedeutete Schulkleidung für Mädchen immer relativ kurze, brave Röcke. Ist das ein Frauenbild, welches ich vertreten möchte? Dann habe ich auch Hosen und Röcke. Dann muss man schon wieder entscheiden, ob ich in Hose oder im Rock gehe. Wenn es nur zwei Alternativen gibt, dann ist dies eine relativ gewichtige Entscheidung. Dann sehen die anderen : aha, du trägst Hose oder aha, du trägst Rock. Ich persönlich bin eher kein Fan davon. Ich ziehe gerne an, was ich möchte, und ich finde es auch aufregend, wenn man viel bei anderen sieht.

ES-Magazin: Dann haben wir jetzt nur noch eine letze Frage, wollen Sie etwas Bestimmtes mit ihrem Kleidungsstil ausdrücken?

Frau Marin: Etwas Bestimmtes nicht, aber etwas, ja. Ich möchte mich ausdrücken, ich möchte ausdrücken, wie ich mich fühle oder wie ich an einem bestimmten Tag die Welt sehe oder wonach mir ist, ob hell oder dunkel. Das mag ich sehr und ich freue mich, dass ihr mich dazu befragt, aber ich mag es auch ,wenn Kollegen zu dem etwas sagen, was ich anhabe, weil wir so vieles im Leben nicht wahrnehmen oder es als gegeben hinnehmen. Dabei ist Mode ein total spannendes Feld. Was könnte spannender sein als Gucken?

ES-Magazin: Dankeschön, dass Sie sich Zeit für das Interview genommen haben!

Frau Marin: Sehr gerne.

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