Kennst du das, du sitzt beim Familientreffen am Tisch und deine Großeltern fangen an über dich und deine Zukunft zu reden. „Hast du denn schon einen Ausbildungsplatz?“, fragt dich deine Oma. „Nein, es wird Abitur gemacht!“, sagt dein Opa darauf. Du bist verzweifelt und weißt nicht, was du antworten sollst. Du bist dir noch gar nicht sicher, was du in deinem Leben machen möchtest. Du entziehst dich der Unterhaltung und merkst, wie deine Nervosität und Angst langsam steigen.
Diese Art von Ängsten nennt man spezifisch auch Zukunftsängste. Menschen, die unter diesen leiden, fürchten sich vor diversen Szenarien, die in der Zukunft passieren könnten und fragen sich häufig „Was wäre wenn?“. Meist werden sie von nicht enden wollenden negativen Gedanken gequält, da vielen die Richtung nicht klar ist, in die sich ihr Leben entwickelt. Zukunftsängste können um die nächsten Stunden, allerdings auch um die nächsten Jahre des Lebens kreisen. Die Vorstellungen, die sich darunter leidende Menschen machen, sind die meiste Zeit jedoch nur rein hypothetisch. Gründe für das Auftreten von Zukunftsängsten können sehr verschieden und komplex sein. Beispiele für mögliche Auslöser von Angstgefühlen sind Veränderungen, Ungewissheit und das sogenannte „Worst-Case-Szenario“. Symptome, die die Ängstlichkeit begleiten, können sehr vielfältig sein. Oft wird ständig gegrübelt (auch „Overthinking“ genannt), währenddessen kann es sogar zu Ohnmachtsgefühlen kommen. Die Betroffenen sind angespannt und können die Gegenwart aus ständiger Angst vor Kommendem nicht mehr genießen.
Jetzt fragt du dich bestimmt, wann solche Gefühle der Panik und Angst auftreten? Meistens entstehen sie in Übergangsphasen von Schule zu Ausbildung, beim Wechsel von Jobs, bei der Auswahl des Studiums oder bei Schulwechseln. Da uns die Themen Schulwechsel und Findung von Ausbildungsplätzen in der 10. Jahrgangsstufe am nächsten sind, wollen wir uns im Folgenden damit beschäftigen.
Dazu haben wir ein paar Mitschüler*innen befragt, von denen wir wissen, dass sie die Schule nach der 10. Klasse verlassen werden. Faktoren, die Schule zu wechseln, waren unter anderem der Stress, Leistungsdruck und die fehlende Motivation beim Lernen. Sie hoffen, dass der Schulwechsel ihren Interessenhorizont erweitert und ihnen wieder Freude an der Schule gibt. Eine Mitschülerin erzählte uns zum Beispiel, dass sie sich im Bereich Sozialpädagogik beworben habe, da sie sich für Psychologie interessiere. Ein weiterer Beweggrund für den Schulwechsel war für andere außerdem der verkürzte Schulweg und der damit verbundene geringere Zeitaufwand. Viele der abgehenden Schüler*innen gehen auf die BBS in Rotenburg, um dort eine Ausbildung, zu absolvieren oder Fachabi oder Abi anzustreben. Eine andere Möglichkeit neben der BBS Rotenburg sind auch die BBS in Zeven oder Buchholz. Unsere Mitschüler*innen teilten auch ihre Ängste mit uns. Sie befürchten, nach dem Schulwechsel keinen Anschluss zu finden oder doch nicht die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Gegensätzlich dazu gab es auch Personen, die nicht wirklich Angst haben, sondern berichten, dass sie schon bis zu ihrem Studium alles durchgeplant haben und ihre Zukunft in trockenen Tüchern sehen.
Zukunftsängste sind für die meisten von uns also ein unmittelbarer Teil des Lebens. Sie werden uns immer wieder über den Weg laufen und beeinflussen. Wenn diese einen allerdings zu stark einschränken, sollte man sich professionelle Hilfe suchen. Um Zukunftsängsten entgegen zu wirken, gibt es mehrere Möglichkeiten. Erstmal ist es wichtig, dass du dir klar machst, warum du diese überhaupt verspürst, um sie dann objektiv zu betrachten. Oft hilft es aufzuschreiben oder zu malen, wovor du Angst hast. Diese Beschreibung deiner Ängste ist der erste Schritt zur Reduzierung.
Abschließend wollen wir noch sagen, dass wir nie genau wissen können, was die Zukunft bringt und wie sich unser Leben verändern wird. Es ist normal, dass das beängstigend wirken kann. Und doch sind wir der festen Überzeugung, dass es immer einen Weg geben wird, der sich für euch richtig anfühlt.
Anm. der Redaktion: Wenn du unter Ängsten leidest und jemanden brauchst, mit dem du darüber reden kannst, wende dich zum Beispiel an unsere Beratungslehrkräfte: Frau Ebeling, Frau Janßen und Herrn Janßen sind immer ansprechbar.