Exkursion der 10. Klassen zum Denkort Bunker Valentin in Bremen-Farge

Im Rahmen des Geschichtsunterrichtes fuhren wir als 10. Jahrgang jeweils klassenweise zu dem Gedenkort Bunker Valentin in Bremen-Farge gefahren. Dort angekommen wurden wir in zwei Kleingruppen eingeteilt. In den Kleingruppen führten uns unsere Guides durch die Gedenkstätte.

Foto: SH
Teile der äußeren Ansicht des Bunkers

Zuerst wurden wir in ein Seminargebäude des Bunkers geführt. Dort angekommen schauten wir erst einmal Bilder an. Diese stammten teils aus der Entstehungszeit des Bunker, aber auch aus der heutigen Zeit. So konnten wir uns einen allgemeinen Überblick über die Geschichte des Bunkers verschaffen. Bunker Valentin wurde 1943 von Zwangsarbeitern aus ganz Europa, wie beispielsweise Zivilarbeitern, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen erbaut. Mehr als 1600 Arbeiter starben dabei. Jedoch sind dies nur die registrierten Fälle. Laut unserem Leiter waren weit mehr als diese eben genannten Menschen an Unterernährung, Krankheiten und willkürlichen Tötungen sowie unter der Last der Arbeit gestorben. Die Bilder zeigten beispielsweise auch Zeichnungen von U-Booten, die eigentlich in diesem Bunker gebaut und gelagert werden sollten. Kurz vor der Fertigstellung des Bunkers gab es jedoch einen Bombenangriff, der zur Stilllegung von diesem führte. In diesem U-Boot Bunker sind also nie U-Boote gebaut worden. Damit sind viele Menschen umsonst gestorben.

Foto: LL
Gemalte Umrisse von Zwangsarbeitern

Danach bekamen wir ein Zeitzeugenvideo gezeigt. Der ältere Mann war einer der wenigen Überlebenden unter den Zwangsarbeitern. Seine Geschichte zu hören war sehr interessant und gleichzeitig schockierend. Er hatte jahrelang nicht einmal seiner Familie etwas von seiner Gefangenschaft erzählt. Erst als seine Kinder ihn direkt fragten, was genau passiert sei, erzählte er ihnen von seinen schrecklichen Erlebnissen. Er merkte, dass er mit dem Erzählen endlich seine schrecklichen Erfahrungen loslassen konnte und freute sich, dass er mit seiner Familie die Gedenkstätte besuchen konnte. Dadurch konnte er seine Erfahrungen verarbeiten und offen darüber reden.

Nach einer kurzen Pause gingen wir dann in den Bunker hinein. Die Größe des Bunkers war bereits von sehr beeindruckend (s. Bild 1). Auch von innen wurde die gewaltige Größe des Bunkers deutlich. Wir erfuhren mehr über den Bau des Bunkers. Die Mauern des Bunkers sind an den meisten Stellen beispielsweise sieben Meter dick. Und die Wände sind ungefähr 18 Meter hoch. In einem Bereich im Bunker konnte man sogar ein Bombenloch an der Decke finden. Im Bunker gab es auch eine Ausstellung, die zum Beispiel gemalte Bilder von Zwangsarbeitern zeigten. Diese zeigten die traumatisierenden Erfahrungen, die sie mit dem Malen verarbeiten wollten. Zuletzt sprachen wir noch über waghalsige Fluchtversuche von Zwangsarbeitern. Diese Geschichten zu hören war für die meisten unserer Mitschülerinnen und Mitschüler sehr erschreckend, da die Fluchtversuche meistens mit dem Tod der Flüchtigen endeten.

Foto: SH
Original erhaltener Teil des Bunkers mit Bombeneinschlag

Insgesamt war die Stimmung sehr bedrückend, da man sich so fühlte, als wäre man in der Zeit zurück gereist. Dieser Ort ist mit vielen schrecklichen Todesfällen verbunden, die zu der bedrückenden Stimmung beitrugen. Jedoch war es sehr interessant Bezüge herzustellen und auch über heutige Themen wie den Ukraine-Russlandkrieg zu sprechen. Dadurch wurde deutlich, dass eben nicht alles perfekt in unserer Gesellschaft läuft und dass jeder versuchen sollte, friedlich zu handeln und nicht gewalttätig gegenüber anderen zu werden.

Foto: SH
Geplanter Einlass der U-Boote

Von: Mareike, Svea und Leonie

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