Students on tour #6: Back aus dem Outback

Ein Halbjahr im Ausland, das habe ich (Paula Holste, Klasse 11d der Eichenschule) dieses Schuljahr in die Tat umgesetzt. Meine Zeit im Ausland ging vor anderthalb Monaten zu Ende und ich habe diese knapp sechs Monate, aufgeteilt in drei Monate in England und drei Monate in Australien, sehr genossen und keinesfalls bereut. So viele Erfahrungen hätte ich niemals gemacht, hätte ich diese Entscheidung im Bezug auf meine Zeit in den beiden Ländern nicht so getroffen – Erfahrungen, von denen ich mir sicher bin, dass sie mich in Zukunft weiterbringen können.

Jedoch hätte ich auch nicht so viele wundervolle Begegnungen mit Menschen aus aller Welt gehabt, die meinen Blick auf die Welt und bestimmte Situationen doch sehr verändert haben, denn die Welt ist nicht nur schwarz und weiß…

Aber nun ganz von Beginn an:

Mitte September des letzten Jahres ging es für mich in die südöstliche Stadt Brighton nach England, direkt an der Küste, von der ich nur ein paar Schritte entfernt auf einem der dort typischen Kreidefelsen in einer Gastfamilie gelebt habe.

Die ersten Wochen waren ein wenig ungewohnt, in einem ganz anderen Land mit anderer Sprache ohne jemanden Bekanntes zu leben… Dennoch hatte ich mich schnell eingelebt und habe die Zeit dort sehr genossen, die wie im Fluge verging.

Somit habe ich meine Freizeit neben der Schule genutzt, um England zu erkunden, was mit dem Zug relativ einfach war und mich somit auch nicht das verregnete Wetter davon abhalten konnte – besucht habe ich London, Oxford, Manchester, Canterbury, Windsor, Bath, Stonehenge und noch eine ganze Reihe weiterer auch kleinerer Ortschaften, die mich mit ihrer Geschichtsträchtigkeit tief beeindruckt haben. Des Weiteren haben aber ebenso die sehr freundlichen und offenen Menschen einen starken Eindruck hinterlassen.

Heute muss ich jedoch sagen, dass mir persönlich Australien, in das ich im letzten Dezember gereist bin, besser gefallen hat als England, vielleicht weil es einfach eine ganz andere Welt, eine andere Lebenseinstellung ist als hier in Europa.

Mir war schon ein wenig mulmig, ganz alleine von England nach Australien (Brisbane) zu fliegen und auch durch die Grenzkontrollen zu kommen, was sich als eine sehr unberechtigte Sorge herausgestellt hat. Die Menschen waren sowohl auf dem ganzen Flug nach Australien als auch während der harmlosen Grenzkontrolle sehr freundlich und zuvorkommend. Wie in England habe ich auch in Australien in einer Gastfamilie gelebt, die mich gleich sehr herzlich empfangen hat genauso wie alle Menschen, denen ich begegnet bin. Australien hat mich fasziniert mit dem unglaublichen Optimismus und der generellen positiven, freundschaftlichen Einstellungen, sodass die Menschen sich insgesamt viel mehr um einander kümmern.

Außerdem haben mich die Sauberkeit der australischen Städte sowie die massive Begrünung dieser sehr überrascht, was den Aufenthalt dort noch viel angenehmer machte, auch bei knapp 40 Grad Temperatur. Auffällig waren aber ebenso die Barrierefreiheit öffentlicher Plätze, sowie der kostenlose Zugang zu Leitungswasser überall, wobei Deutschland im Vergleich mit dem ozeanischen Staat noch sehr weit hinterher liegt.

Zuletzt haben mich an Australien aber sie unfassbar schönen Landschaften und Strände, einzelne Inseln und Regenwälder, die ich wieder in meiner Freizeit besichtigt habe, verzaubert.

Einzig und allein hat mich Weihnachten im Sommer zu feiern nicht ganz überzeugt. Es ist schon sehr kurios, Weihnachtsbäume in der Stadt zu sehen, dabei ist es Hochsommer und den Weihnachtstag bei gutem Wetter am Strand zu verbringen – erlebt haben, sollte man das auf jeden Fall, für mich persönlich ist es jedoch nichts, die Kälte gehört doch schon irgendwie zur Weihnachtszeit, auch wenn sie manchmal unangenehm werden kann…

Könnte ich mich nun also noch einmal dazu entscheiden, für eine solche Zeit ins Ausland zu gehen, oder hätte ich zumindest die Möglichkeit erneut dazu, würde ich mich klar dafür entscheiden.

Denn obwohl sich ebenfalls meine Englischkenntnisse verbessert haben, finde ich die Unterschiede im Bezug vor allem auf meine Selbstständigkeit und Unabhängigkeit sehr eindrucksvoll bei einem Vergleich zu vor der Zeit im Ausland.

Ich kann Ängste und Zweifel an einer solchen bedeutenden Entscheidung verstehen – die hatte ich auch, aber heute kann ich für mich sagen, dass dies vollkommen unberechtigt war. Niemand muss Zeit im Ausland verbringen, aber diese Option und vor allem Chance in Betracht ziehen, sollten alle zumindest einmal.

Paula Holste

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