Heute setzen wir die Interviewreihe, die vor den Ferien mit Frau T. Burghardt startete, fort. Unsere neue Biologie- und Politiklehrerin, Frau Decker, beantwortete unsere Fragen.
1. Fragen zum Beruf
Warum haben Sie sich an der Eichenschule beworben und für die Eichenschule als Arbeitsplatz entschieden?
Frau Decker: Ich habe mich durch einen Zufall an der Eichenschule beworben. Letztes Jahr im April haben meine Familie und ich den Zuschlag für ein Haus in Sottrum bekommen. Wir hatten vorher in Potsdam gewohnt. Um die Zeit um Ostern vergangenen Jahres habe ich geschaut, wo ich mich in der Nähe bewerben kann und habe dabei Scheeßel mit Stuckenborstel verwechselt (lacht). Google schlug mir als erstes die Eichenschule vor und auf der Website stand, dass Biologie-Lehrkräfte gesucht wurden. Daraufhin habe ich mich beworben. Der Grund, weswegen ich hierher gekommen bin, war, dass ich von Grund auf ein gutes Bauchgefühl hatte.
Wie war Ihr erster Eindruck von der Eichenschule?
Frau Decker: Zeitnah nach meiner Bewerbung hatte ich ein sehr angenehmes Gespräch mit Herrn Birnbaum, und er hat mich eingeladen, die Schule zu besichtigen und dadurch konnte ich direkt einen guten Eindruck von der Schule bekommen und hatte ein gutes Gefühl.
Warum haben Sie sich für Ihre Unterrichtsfächer Biologie und Politik entschieden?
Frau Decker: Das sind ja eigentlich gar nicht meine Unterrichtsfächer. Ich bin eigentlich studierte Berufsschullehrerin für Gesundheit und Humanbiologie. Eigentlich würde ich an Gesundheits- und Berufsschulen unterrichten und dort vorwiegend im Bereich der zahnmedizinischen Ausbildung tätig sein und Humanbiologie als Unterrichtsfach an den Berufsschulen lehren.
Zu meinen Unterrichtsfächern bin ich aufgrund des Berufes meines Mannes gekommen, da wir viel umgezogen sind und ich so viele Schulen kennengelernt habe. Durch Zufall bin ich in Brandenburg an einem Gymnasium gelandet, weil dort dringend eine Biologie-Lehrerin gesucht wurde. Da ich Berufsschullehramt studiert hatte, konnte ich dort das Fach WAT (Wirtschaft-Arbeit-Technik) unterrichten und das fand Herr Birnbaum so interessant, dass er mich fragte, ob ich nicht Lust hätte, an der Eichenschule Politik zu unterrichten und so bin ich zum Fach Politik gelangt.
Welches Fach mochten Sie in Ihrer Schulzeit am wenigsten?
Frau Decker: Geographie mochte ich überhaupt nicht. Musik konnte ich auch nicht leiden, weil ich das furchtbar fand, vorne zu stehen und zu singen und (überlegt…) Englisch, obwohl es nachher später sogar mein Leistungskurs war (lacht…).
Was macht für Sie eine guten Lehrer aus?
Frau Decker: Ein guter Lehrer ist für mich jemand, der gut zuhören kann, der nicht mit dem erhobenen Zeigefinder durch die Schule rennt, der entspannt ist und auch nach vielen Jahren den Humor nicht verliert.
Wie setzen Sie Ihre Ideale im Unterricht konkret um?
Frau Decker: (überlegt kurz) Schwierige Frage. Ich versuche nie zu schimpfen. Manchmal muss ich das, gerade bei den Jüngeren. Aber meistens muss ich das gar nicht. Ich habe in den fast 20 Jahren gelernt, dass es immer sinnvoll ist, mit Schülern ins Gespräch zu gehen, zu reflektieren und zuzuhören.
Wie lautet ein typischer Lehrerspruch, den Sie jetzt benutzen, obwohl Sie das nie dachten oder wollten?
Frau Decker (lachend): Das musst du lernen, das gehört zum Abitur!
Welche ist Ihre schönste Schulerinnerung als Schülerin oder Lehrerin?
Frau Decker: Als Schülerin fällt mir da direkt eine Geschichte zu ein. Ich komme von der Insel Rügen, das heißt, ich kannte meine Lehrer bereits, bevor ich zur Schule ging, und mein guter alter Schuldirektor war unser Nachbar, mein Mathe- und Physiklehrer war mit meinen Eltern befreundet und hatte auch schon meine Mutter, meinen Onkel und meine Schwester im Unterricht. Einmal hatte ich mein Pausenbrot vergessen. Da hat der liebe Herr Bojarski, mein Mathe- und Physiklehrer, der mich auch schon kannte, seit ich krabbeln konnte, mir sein Pausenbrot gegeben, damit ich was zu essen hatte. Das ist meine schönste Schulerinnerung als Schülerin.
2. Persönlicher Teil
Was wollten Sie, als Sie klein waren, immer werden?
Frau Decker: Lehrerin, tatsächlich habe ich schon als Kind zuhause Lehrerin gespielt, da hat mich gerade erst meine jüngere Schwester daran erinnert. Ich hatte das schon erfolgreich verdrängt, dass ich immer die Lehrerin war und sie war die Schülerin und hatte immer nur Fünfen von mir bekommen (lacht).
Wussten sie schon damals, dass sie dann wirklich Lehrerin werden?
Frau Decker: Nein, das hat sich auch geändert. Als ich im Abituralter war, wollte ich gerne Zahnmedizin studieren, Schwerpunkt Kiefer- Gesichtschirugie, und deswegen habe ich eine Ausbildung bei einem Kieferchirugen gemacht. Irgendwann habe ich dann erkannt, dass es nicht so interessant ist, fremden Menschen im Mund „rumzudoktern und zu operieren“. Ich bin dann nach meiner Ausbildung bei einer Studienberatung gewesen, die mich auf einen Studiengang in Hamburg aufmerksam gemacht hat. Allerdings meinte die Dame, dass dieser Studiengang nur auf 20 Plätze pro Semester limitiert sei. Ich habe mich trotzdem beworben und wurde angenommen. Eine Woche später habe ich dann meine Sachen gepackt und bin nach Hamburg gezogen.
Spielen sie ein Instrument?
Frau Decker: Nein, das tue ich nicht.
Was würden Sie denn gerne spielen wenn Sie alle Instrumente der Welt spielen könnten?
Frau Decker: Klavier.
Über welches Thema könnten Sie, vielleicht auch ausserhalb der Biologie, ohne Vorbereitung eine 30-minütige Präsentation halten?
Frau Decker (überlegt kurz): Das ist schwierig, da gibt es so vieles worüber ich stundenlang reden und Präsentationen halten könnte. Hier in der Schule oder privat?
Sowohl in der Schule als auch privat.
Frau Decker: Also in der Schule könnte ich mich 30 Minuten lang mit Schülern darüber unterhalten und referieren, welche Möglichkeiten sie nach ihrem Schulabschluss haben, weil ich es für sehr wichtig halte, darüber aufzuklären. Über Berufe, Berufswege und worauf man bei Bewerbungen etc. achten muss und allgemein über alles, was ich gerne gewusst hätte, als ich Abitur gemacht habe.
Und im privaten Bereich?
Frau Decker: Im privaten Bereich ist natürlich klar, ich könnte stundenlang über meine Kinder reden (lacht).
Was hat Ihnen besser gefallen? Brandenburg oder Sottrum?
Frau Decker: Wir sind berufsbedingt 2014 nach Brandenburg gezogen, da mein Mann bei der Bundeswehr ist. Dort fühlte ich mich aber nie richtig wohl, daher ergibt sich die Frage eigentlich nicht.
Gefällt Ihnen Sottrum von allen Orten, wo Sie bisher gewohnt haben, am besten?
Frau Decker: Das würde ich gar nicht so sagen. Ich habe meine Ausbildung in Rostock gemacht, und das war der erste Schritt von der Insel in die Großstadt. Das war schon richtig super. Dort habe ich schöne Zeiten erlebt, weil Rostock eine wunderschöne Hafenstadt ist. Von dort aus bin ich nach Hamburg gegangen und Hamburg war viele Jahre meine absolute Traumstadt. Eine Großstadt, die trotzdem Wasser und Grünflächen besitzt, die gerade für junge Leute viel bietet, besonders auf das Nachtleben bezogen. Da muss man sich ja nichts vormachen. Für das Referendariat bin ich nach Kiel gegangen und das war auch eine interessante Zeit, da Kiel direkt am Meer liegt und man zu Fuß zum Strand gehen konnte, was auch sehr schön war. Dann bin ich wegen meines Mannes von Hamburg nach Sottrum gezogen und finde dort das ländliche und das soziale Miteinander sehr angenehm. Meine Kinder sind hier geboren und aufgewachsen und aus meiner Sicht als Mutter ist Sottrum perfekt, um meine Kinder sicher aufwachsen zu lassen.
Würden Sie uns noch Ihren Lieblingsfilm und Ihr Lieblingsbuch verraten?
Frau Decker: Oh Gott, mein Lieblingsfilm? Das ist schon schwer, weil ich gar nicht so viele Filme kenne und außerdem schwankt das auch immer. Meine Lieblingsfilme sind eine Filmreihe, die mein Mann und ich unglaublich gerne gucken und mittlerweile auch meine Kinder. Man mag es vielleicht lächerlich finden, das ist die ZDF Filmreihe „Friesland“. Vielleicht auch, weil sie in Norddeutschland spielt. Kann ich nur empfehlen.
Und Lieblingsbuch (überlegt…) auch sehr schwer, also meine Lieblingsautorin ist momentan Dora Heldt und die Krimibuchreihe von Christiane Franke.
Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen?
Frau Decker: Kartoffelcreme (lacht).
Warum genau Kartoffelcreme?
Frau Decker: Weil die einfach unglaublich lecker ist! Leider muss ich sie mittlerweile mit meinen Kindern teilen, weswegen immer genügend im Kühlschrank vorhanden ist.
3. Kurzfragerunde
Nutella mit oder ohne Butter?
Frau Decker: Ich esse kein Nutella (lacht). Meine Kinder und mein Mann aber schon, der eine isst mit und die anderen ohne Butter. Diskussionen darüber gibt es aber nicht (lacht).
Schokolade oder Gummibärchen?
Frau Decker: Schwierig.. Gummibärchen.
Zwei Wochen ohne Handy oder ohne Süßigkeiten?
Frau Decker: Zwei Wochen ohne Handy.
Hund oder Katze?
Frau Decker: Ganz klar Hund.
Singen oder Tanzen?
Frau Decker: Oh Gott, das ist Pest gegen Cholera. Ich kann weder das eine noch das andere, aber ich glaub dann würde ich das Tanzen nehmen (lacht).
Partymaus oder Couchpotato?
Frau Decker: Couchpotato.
Rap oder Schlager?
Frau Decker: (überlegt..) Weder noch, aber wenn… Rap oder Schlager? (Richtet die Frage an Herrn Rödiger, der in diesem Moment die Biologie-Sammlung betritt).
Herr Rödiger: Rap.
Frau Decker: Schlager.
Kaffee oder Tee?
Frau Decker: Ganz klar Kaffee.
Mathe oder Deutsch?
Frau Decker: Tatsächlich Mathe.
Kunst oder Musik?
Frau Decker: Kunst.
Vielen Dank für das Interview und Ihre spannenden Antworten!