Blick in die Vergangenheit #1: Freizeit auf dem Land früher und heute

Freizeit! Etwas, das für unsere Generation sehr wichtig ist. Manche treffen sich, um rumzuhängen, andere gehen ihren Hobbys nach. Aber wie war das mit der Freizeit eigentlich bei unseren Großeltern früher?

Ich habe zum Thema „Freizeit“ meine Großmütter befragt. Sie sind beide 1948 geboren und stammen aus der Slowakei und aus Polen.

Foto: CB

Meine Großeltern hatten keine Freizeit so wie wir, erzählten beide, denn sie mussten schon in ihrer Jugend arbeiten. Manche Jugendliche aus ihrer Generation konnten sogar nicht zur Schule gehen, weil sie ihren Eltern bei der Arbeit auf dem Hof oder im Haus helfen mussten. Zum Beispiel mussten sie auf den Feldern, natürlich ohne Maschinen, arbeiten. Eine Aufgabe, die dazugehörte, war zum Beispiel Kartoffeln zu sammeln: Die Eltern liefen vor den Kindern her und lockerten mit einer Hacke die Erde auf. Die Kinder mussten dann hinterherlaufen, die Kartoffeln sammeln und in einen Korb legen, den sie die ganze Zeit mit sich trugen.

Eine weitere Aufgabe für junge Menschen auf dem Land sei das Scheuchen der Tiere gewesen: Kühe, die auf die Felder sollten, oder Gänse, die ins nächste Gehege gebracht werden mussten.

Viele Jungen auf dem Land mussten früher auch Holz hacken, damit die Familie Holz zum Heizen hatte. Das Holz wurde auch für den Herd genutzt, damit man kochen konnte, denn früher gab es keine Elektro- oder Induktionsherde, sondern meist nur Herde, die mit Feuer angeheizt wurden. Die Mädchen mussten oftmals das gehackte Holz aufsammeln.

Eine weitere Aufgabe der Mädchen war auch, so meine Großmütter, das Kochen. Sie musste für die ganze Familie kochen, die nach einem langem Tag auf dem Feld hungrig nach Hause kam.

In Osteuropa sei es in der Jugend meiner Großmütter auch so gewesen, dass der Staat den Familien ein Haus und eine Fläche zum Anbauen gab. Doch dafür mussten die Familien dem Staat dann 80% von ihrem Anbau abgeben, der dann zum Beispiel an adlige Familien ging. Die bewirtschaftenden Familien selber durften also nur 20% von ihrem Anbau und ihrer Arbeit behalten.

So etwas wie Partys, Urlaub oder Ausflüge gab es für meine Großmütter nicht. Handys, Fernseher und ähnliches hatten die Menschen auch nicht. Das Leben früher als Kind war also sehr schwer und man hatte keine Freizeit, sondern musste ständig arbeiten. Schulpflicht gab es zudem auch nicht überall und sehr wenige Kinder konnten zur Schule gehen.

Von Nele Pazdzioch

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