


Advent und Weihnachten! Was fällt dir zuerst ein, wenn du an die schönste Zeit des Jahres denkst? Also für mich dürfen Plätzchen backen, Schlittschuh laufen und Weihnachtsmusik zur Advents- und Weihnachtszeit nicht fehlen. Mit der richtigen Weihnachtsdekoration wie zum Beispiel Tannengrün, Sternen oder Lichterketten kommt das Weihnachtsgefühl erst auf.
Doch werden in dem ganzen Weihnachtswahn Umwelt und Klima komplett vergessen? Ein schon bekanntes Problem sind die global beliebten Weihnachtsbäume. Denn es werden etwa 25 Millionen Nordmann-Tannen jährlich als Weihnachtsbäume abgeholzt. Sie dienen höchstens einen Monat als Dekoration und landen dann schlussendlich geschreddert im Kompost. Dies kritisieren Umweltforscher:innen, denn ein Hektar Weihnachtsbaumkultur bindet nach Angaben des Bundesverbandes der Weihnachtsbaumerzeuger (BVWE) in zehn Jahren Wachstumszeit bis zur Ernte 145 Tonnen Kohlendioxid, 300 Tonnen Staubpartikel und sorgt für 100 Tonnen Sauerstoff. Und ist damit nicht gerade klimaneutral.

Ein scheinbar „unscheinbares“ Problem ist die Advents- und Weihnachtsbeleuchtung. So schön sie auch die Weihnachtsstimmung weckt, leuchten die Lichterketten, Rentiere, Sterne oder Weihnachtsmänner häufig Tag und Nacht, drinnen und draußen, 24/7. Vielen Beleuchtungsliebhaber:innen zur Adventszeit ist gar nicht bewusst, dass zum Beispiel in dem Jahresverbrauch einer Stadt mit gut 250.000 Haushalten die Stromkosten der leuchtenden und bunt blinkenden Lichter insgesamt gut 220 Millionen Euro betragen können. Doch gerade in dieses Jahr wird durch die Energiekrise immer mehr Haushalten dieses Problem bewusst. Die Ursache dieser Zahlen liegt sicher nicht hauptsächlich in dem beleuchteten Weihnachtsbaum, sondern an den vielleicht unnötigeren Stromfressern, denn viele Gärten sind 24 Stunden im Dezember taghell beleuchtet.
Neben den Stromkosten kommen die Anschaffungskosten für die Weihnachtsbeleuchtung hinzu, die bei einer Lichterkette für den Garten oder Balkon schon bei 60 € aufwärts liegen können. Wenn man eher die billigeren Produkte kauft, halten diese meist nur ein paar Jahre. Das heißt auch, wir produzieren jährlich jede Menge Elektroschrott, der dann auf Deponien im nicht-europäischen Ausland landet, wo er die Umwelt verschmutzt und Böden verseucht.
Außerdem darf man nicht vergessen, was die ständige Beleuchtung die ganze Nacht hindurch mit den Tieren und Pflanzen macht. Wir wissen, dass Menschen gesünder schlafen, wenn es dunkel im Zimmer ist und Licht Schlafstörungen hervorrufen kann. Forscher:innen haben untersucht, welche negativen Auswirkungen diese Lichtverschmutzung für die Tiere in unseren Dörfern und Städten und auch die Pflanzen haben können. Auch deren Biorhythmus wird sehr gestört, wenn wir unsere Häuser in der Adventszeit noch zusätzlich mit einem großen Lichtkegel versehen.
Ich denke, wir sind uns alle einig, dass dieVorstellung eines Weihnachtsbaums ohne Lichter traurig ist. Früher allerdings wurden Weihnachtsbäume mit echten Kerzen beleuchtet. Da konnten sie nur eben nicht rund um die Uhr scheinen und die Brandgefahr bei trockenen Weihnachtsbäumen war natürlich auch gegeben …



Was also können wir tun? Sinnvoll wäre es, die Lichter spät in der Nacht, wenn sowieso keine Menschenseele sie mehr bewundern kann, auszuschalten. Dabei helfen Zeitschaltuhren. Ebenfalls sollte man über eine Reduktion der Menge an Lichtern nachdenken. Denn wie in vielen Fällen ist manchmal weniger mehr. Schon eine kleine Reduzierung kann der Umwelt zu Gute kommen und zugleich Energie sparen und auch dann wird die Weihnachtsbeleuchtung ihre Aufgabe, die Advents- und Weihnachtszeit zu verschönern, immer noch gut ausführen.
Ein Kommentar von Rieke