Roger Federer: das Ende einer besonderen Ära

Auch wenn keiner es wahrhaben möchte! Es ist offiziell: Roger Federer geht nach fast 23 Jahren auf Tour in den Ruhestand. Am letzen Freitag den 23.09, um 21:30 Uhr Londoner Zeit bestritt er sein letztes ATP-Turnier, den Laver Cup in London. Für viele Tennisfans war dies ein trauriger Tag. Und als dann der letzte Punkt gespielt war, wurde es hoch emotional. Und dies nicht nur für Federer selbst, der viele Tränen vergoss, sondern auch für seine jahrelangen Konkurrenten Rafael Nadal.

Trotz seines Karierendes, wird Federer höchst wahrscheinlich der Sportwelt noch lange im Gedächtnis bleiben, denn er war nicht nur auf dem Tennisplatz, sondern auch neben dem Court eine große Persönlichkeit. Aber warum eigentlich? Warum wird dieser Mann von der Tenniswelt so geliebt?

Alles begann am 8. August 1981 in Basel (Schweiz), als Roger Federer geboren wurde. Anders als oft üblich, hatte Roger Federer nicht die typischen Tenniseltern. Im Gegenteil: Er hat ganz für sich alleine mit der Zeit die Liebe zum Sport entwickelt. Mit drei Jahren schon, zeigte er Interesse für den Sport. Später agierte er sogar als Balljunge und hatte damit den ersten Kontakt mit den Profis. Mit sechzehn Jahren stand Federer dann, wie viele andere junge Tennisspieler vor der Entscheidung, die Schule für den Tennissport aufzugeben. Eine Entscheidung, die seine Karriere maßgeblich beeinflusste.

1999 gelang Roger dann der Durchbruch in den Profibereich. Mit 20 Jahren konnte er auf der ATP-Tour dann auch seinen ersten Turniersieg feiern und schließlich in seiner Dritten Season war es soweit. Federer gewann zum ersten Mal „Wimbledon“. Zu diesem Zeitpunkt galt Federer gerade mal mit 21 Jahren schon zu den größten seiner Zeit. Das darauf folgende Jahr lief für Federer sogar noch besser. Ihm gelang es 3 von 4 Grand Slam Turniere zu gewinnen und er schaffte es an die Spitze der Weltrangliste.

In den Jahren 2003 – 2009 gelang es Federer sechs Mal „Wimbledon“ zu gewinnen und war damit zu diesem Zeitpunkt schon Rekordhalter in diesem Turnier.

2012 gewann Federer Wimbledon erneut und galt damals schon zusammen mit Rafa Nadal zu den größten Tennisspielern der Geschichte.

Doch dann, in den Jahren 2013 bis 2016 war Federer förmlich in der Krise. Er schaffte es in diesen Jahren kein einziges Grand Slam Turnier zu gewinnen. Er rutschte sogar zwischenzeitlich aus den Top 5 der Weltrangliste. Maßgeblich bei dazu trug auch Federers Knieverletzung. Schon zu beginn seiner Karriere machte ihm diese Verletzung zu schaffen und viele dachten zu dieser Zeit, dass Federers Zeiten vorüber währ und der Serbe Novak Djokovic jetzt den Tennissport dominieren würde.

Doch 2017 gelang ihm die Sensation. Federer war normalerweise in keinem großen Turnier Favorit und wurde durch seine Verletzungsprobleme quasi der Underdog in diesem Jahr.

Trotzdem gelang es ihm in diesem Jahr zwei Grand Slam Turniere zu gewinnen. Im Januar des Jahres die Australien Open und im Juni erneut das Wimbledon Turnier. Und dabei kann man nicht von Glück reden. Federer spielte nämlich hervorragendes Tennis, wobei das Australien Open Finale gegen seinen jahrelangen Rivalen Rafael Nadal ganz besonders zu erwähnen ist. Die beiden lieferten sich dort nämlich ein packenden 5 Satz Krimi in dem beide vielleicht das beste Tennis ihrer Karriere spielten.

Im darauffolgenden Jahr verteidigt Federer den Titel der Australien Open und feierte in diesem Jahr seinen 20. und letzten Grand Slam Sieg.

Danach die Jahre prägten sich durch viele Verletzungsprobleme am Knie, weswegen Federer viele Turniere absagen musste. Außerdem unterzog Roger sich vielen Operationen, doch die Schmerzen im Knie wurden nicht besser. Das führte schlussendlich auch dazu, dass Roger gezwungen war seine erfolgreiche Tenniskarriere zu beenden. Sein Abschiedsspiel bestritt er dann wie schon genannt bei Laver Cup 2022. Dabei war es sein Wunsch diese mit seinem Gegner, aber auch jahrelangem Freund Rafael Nadal zu spielen, der trotz Schwangerschaftsproblemen seiner Frau von Spanien nach London flog um Roger diese Ehre zu erweisen.

Trotz seiner großartigen Erfolge und seinem Spielstil der das Tennisspielen so einfach aussehen lässt, ist Roger Federer aber auch als Persönlichkeit ein liebenswerter Mensch. Er war einer, der sich in Interviews stets ehrlich und kritikfähig preisgab und nie in irgendwelche Skandale verwickelt war. Alle die ihm begegneten, erlebten eine sehr offenen, eloquenten Menschen, der etwas sehr Verbindliches hat und deshalb jeden das Gefühl gab, wichtig zu sein. Des weiteren ist er auch einer weniger Tennisspieler, der seine Emotionen preisgibt und so immer sehr menschlich auch seine Fans wirkte. Als Beispiel vergoss er bei seinem ersten Grand Slam Titel viele Tränen und wirkte doch mit seinen Worten schon sehr erwachsen. Außerdem stand Federer stets für Eleganz und Fairness im Sport. Er behandelte seine Gegner immer freundlich und gerecht, hatte aber trotzdem ein wahnsinnigen Ehrgeiz, den er sich aber nie stark anmerken lies. Der Us-amerikanische Schriftsteller David Foster Wallace beschrieb das Miterleben von Federers Matsches gar als „religiöse Erfahrung“.

Artikel von Thees, Nico und Marten

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: