Der Festakt zum 75jährigen Jubiläum der Eichenschule
Donnerstag, 23. Juni 2022, 18.25 Uhr, Theatersaal
Der Saal füllt sich allmählich und die Gäste nehmen ihre Plätze ein. Unter den Gästen: LehrerInnen, der Pastor, die Schülervertretung, ehemalige Lehrkräfte, PolitikerInnen …. und ganz viele andere Menschen, die einfach wichtig aussehen. Wobei, so viele sind es dann wiederum auch nicht, denn wie im Laufe der Veranstaltung bekannt wird, hatte ein Drittel der geladenen Gäste kurzfristig coronabedingt absagen müssen. Dementsprechend viele Plätze bleiben leer, so auch jener, der für den Kultusminister Grant Hendrik Tonne vorgesehen war. „Schade, wir hätten ihn gerne hier gehabt“, findet auch Jürgen Lange (Vorstandsvorsitzender Eichenschule e. G.).
Pünktlich um 18.30 Uhr geht das Licht im Saal aus und die Gespräche verstummen. Den Auftakt bildet eine musikalische Einlage von der Gruppe „Sticks ˋn´ Drums“ unter der Leitung von Herrn Crome, die mit ihren gelben Warnwesten und einem donnernden „Trommelwirbel“ die Aufmerksamkeit des Publikums für die folgenden Programmpunkte erwecken. Anschließend bringen zwei Schüler im Spy-Outfit das Rednerpult auf die Bühne – und können es nach kurzer Verwirrung und zum Amüsement der Gäste auch gleich wieder wegtragen, denn vor der offiziellen Begrüßung soll das Orchester unter der Leitung von Frau Mankiewicz noch Halleluja spielen. Danach wird wieder das Pult nach vorne gebracht. Diesmal zwar richtig, aber dennoch entwickelt es sich zum Running Gag des Abends.
Es folgt die Begrüßung durch Herrn Lange und Herrn Birnbaum. Letzterer geht in seiner Rede zunächst auf die Vergangenheit ein, genauer gesagt die Gründung der Eichenschule, an der mehr Frauen als Männer beteiligt gewesen seien. Aber er thematisiert auch die Zukunft und appelliert an den nicht anwesenden Kultusminister: „Wir brauchen eine bessere Finanzausstattung des Landes“. Abschließend fasst er noch einmal zusammen, dass die Geschichte der Eichenschule eine Erfolgsgeschichte sei.
Die nächste Rednerin ist Nina Mosseri von der Schülervertretung, deren mit Witzen und Ironie, beruhend auf den kulturellem Unterschieden zwischen Scheeßel und Kolumbiens Hauptstadt Bogotá, wo ihre Familie zuvor gelebt hat, gespickte Rede gut beim Publikum ankommt und für den ein oder anderen Lacher sorgt. Sie betont, dass sie und ihre drei Geschwister sich von der Schulgemeinschaft sehr gut aufgenommen gefühlt haben.
Nach einem kurzen musikalischen Zwischenspiel durch das Orchester durfte Landrat Marco Prietz ans Mikrofon treten und seine Glückwünsche zum Jubiläum kundtun. Außerdem stimmte er Herrn Birnbaums Festellung, dass die Eichenschule für den Landkreis wichtig sei, zu: „Ohne die Eichenschule würde im Landkreis etwas fehlen in der Schullandschaft“.
Nach ihm gab es noch ein kurzes Grußwort von Susanne Kletzin, der schulfachlichen Dezernentin des regionalen Landesamtes für Schule und Bildung (Regionalabteilung Lüneburg), bevor die „Delighted Blues Band“, ebenfalls von Herrn Crome geleitet, mit „Everybody Needs Somebody to Love“ für ordentlich Stimmung sorgte und die Gäste nach den Grußworten, die, wie es sich für ein Jubiläums-Festakt gehört, von (Selbst-)Beweihräucherung geprägt waren, wieder wachrüttelte.
In den folgenden 16:18:55 Minuten hielt Frau Prof. Dr. Inge Hansen-Schaberg ein Kurzreferat über die Bedeutung der Eichenschule in der regionalen Bildungslandschaft, welches sie in zehn Punkte gliederte:
1.) Geschichte der Eichenschule
2.) Gründung Genossenschaft
3.) Pädagogisches Konzept
4.) Ihrer Zeit voraus
5.) Die Internatsgeschichte
6.) Der Vorstand
7.) Öffentliche Förderungen einer Privatschule
8.) Mehr als Unterricht nach Plan
9.) Das fliegende Klassenzimmer
10.) Tradition und Offenheit für Neues.
Zum Abschluss trat noch einmal die Band auf, ehe Herr Birnbaum ein Meet and Greet vor dem Mehrzweckgebäude mit kühlen Getränken und Cannabis – gemeint waren natürlich Canapés, aber woher sollten die anwesenden SchülerInnen, die einer kulturell ungebildeten Generation angehören, das denn auch wissen? – ankündigte, sodass der Abend bei bestem Wetter gemütlich ausklingen konnte…

Marika Münkel