Weihnachten – ein Fest, das normalerweise durch das Zusammensein mit der Familie besonders wird. Doch wie sieht es eigentlich im Altenheim aus, vor allem unter den aktuellen Corona-Bedingungen ? Wir haben zu diesem Thema mit einer Betreuungskraft des Altenheims „Wiesentrift“ in Schneverdingen gesprochen.
Die aktuellen Maßnahmen sind gerade zu Weihnachten für viele sehr belastend. Auch im Altenheim gibt es viele Regelungen, die das Weihnachtsfest erschweren. Denn aktuell ist es nur möglich seine Angehörigen dort zu besuchen, wenn man geimpft oder genesen ist und zusätzlich einen Corona-Schnelltest gemacht hat. Außerdem muss man sich im Vorfeld anmelden, damit die Kontaktpersonen nachvollzogen werden können und es können jeweils nur maximal zwei Besucher pro Bewohner kommen.
Bevor wir mit der Betreuungskraft gesprochen haben, haben wir eine kleine Umfrage in unserem Jahrgang durchgeführt, um herauszufinden, wie sich die Schüler die Adventszeit und das Weihnachtsfest im Altenheim vorstellen. Dabei kam heraus, dass die Befragten, vermuteten, dass, obwohl die Pflegekräfte deutlich mehr Arbeit aufgrund der Einhaltung der Hygienekonzepte hätten, die Weihnachtszeit dort besinnlich und entspannt verlaufe. So stellten sie sich zum Beispiel einem geschmückten Tannenbaum, sowie einen Adventskalender , aber auch viele gemeinsame Aktivitäten, wie Singen, Musik hören, Basteln, Spiele spielen, Kekse backen und eine Adventsfeier vor.
Die Realität sieht teilweise aber leider ein wenig anders aus. Denn auch wenn viele Pflegekräfte versuchen die Vorweihnachtszeit für die alten Menschen besonders zu machen, zum Beispiel mit liebevoller Dekoration, wie einem Tannenbaum im Eingangsbereich, Dekorationen und Lichterketten an Fenstern und Tischen oder Adventsgestecken in den Aufenthaltsräumen, müssen die Bewohner auch auf viele Dinge verzichten.
In der Vorweihnachtszeit waren allerdings noch relativ viele Aktivitäten, wie Singen, Gedichte lesen, ein Nikolausfrühstück und eine Adventsfeier, an der wegen Corona aber jeweils nur ein Angehöriger teilnehmen durfte, möglich. Eigentlich waren noch weitere Veranstaltungen, wie zum Beispiel einem Weihnachtsmarkt geplant, die aufgrund der Corona Regeln aber ausfallen mussten.
An Heiligabend selbst kommt ein „Weihnachtsmann“ in das Altenheim und bringt den Bewohner kleine Präsente. Außerdem gibt es noch eine Andacht mit einem lokalen Pastor, der in das Heim kommt. Nachmittags können die Bewohner im Rahmen der geltenden Regeln Besuch von ihren Liebsten bekommen, dabei dürfen an heilig Abend sogar bis zu fünf Personen zu Besuch kommen. Falls die Gesundheit dies zulässt, ist es grundsätzlich auch möglich, dass die Bewohner mit zu ihren Familien nach Hause fahren können.
Anschließend berichtete die Betreuungskraft noch darüber, dass die Situation auch für viele Pfleger sehr belastend ist. Denn sie müssen den ganzen Tag eine FFP2 Maske tragen, was die Kommunikation mit den alten Menschen, die sowieso teils schon schwierig ist, nochmals erschwert. Auch das tägliche Testen wird von manchen als störend empfunden. Zudem müssen die Pflegekräfte die Test für die Besucher beaufsichtigen, was viel Zeit in Anspruch nimmt, worunter dann am Ende die Bewohner leiden müssen. Trotzdem führen sie diese Maßnahmen aber natürlich durch, da alle den Wunsch haben, sich selbst und auch die Bewohner zu schützen.
Wir denken, dass die Realität zur Weihnachtszeit im Altenheim für die Bewohner leider oftmals nicht der erhofften Vorstellung von Außenstehenden entspricht, wie wir aus unserer Umfrage entnehmen konnten.
Besonders im Hinblick auf den Coronavirus, müssen die Bewohner unter belastenden Einschränkungen leben, die Sie und ihre Gesundheit jedoch vor einen schweren Krankheitsverlauf schützen sollen. Sie keiner unnötigen Gefahr auszusetzen ist nämlich oberste Priorität. Trotzdem hat man sich teilweise seit Monaten nicht gesehen, weshalb Bewohner und Angehörige das Bedürfnis haben, ein Familientreffen unter gewohnten Bedingungen, wie es vor der Coronazeit möglich war, machen zu können.
Unter der aktuellen Lage versuchen die Pflegekräfte jedoch eine bestmögliche Nähe zu der gewöhnlichen Weihnachtszeit zu ermöglichen, gleichzeitig aber auch die Sicherheit und den Schutz vor dem Virus zu gewähren, und den Bewohnern mithilfe von kreativer Schmückung und Zuneigung, beispielsweise mit Spielen, das Gefühl zu geben, nicht alleine zu sein und ihnen die Angst vor der Einsamkeit zu nehmen.
Von Julia und Dounia