Nein, es geht nicht um den Weihnachtsstern von Bethlehem (das war ein Komet oder eine Supernova oder eine Konjunktion zweier großer Planeten), sondern um ein anderes aktuelleres Himmelsphänomen, die Asteroiden.
Ein Asteroid flog am 24.10.2021 ungefähr 3000 Kilometer über der Antarktis an unserer Erde vorbei. Laut CNET war es der drittnächste Vorbeiflug eines Asteroiden ohne Kollision. Er war zwar noch weiter entfernt als die ISS (408 km), aber schon näher an der Erde als so mancher Satellit.
Aber Entwarnung! Der Asteroid war nur so groß wie ein Kühlschrank und hätte somit keinen Schaden anrichten können. Doch Wissenschaftlern bereitet der Blinde Fleck im Weltall Sorgen, denn man hatte den Asteroiden nicht kommen sehen, und da stellt sich doch manch einer die Frage, ob wir ein zweites Tscheljabinsk bekommen. Dort, also in Russland, war 2013 ein Asteroid niedergegangen, der beim Eintritt in die Atmosphäre fast 20 Meter gehabt hatte und dann für Zerstörung sorgte.
Doch zunächst einmal wollen wir uns der Frage widmen, was dieser blinde Fleck im Weltall ist und was er mit Asteroiden zu tun hat, die wir nicht entdecken können.
Asteroiden, die sich aus Richtung der Sonne nähern, können von Teleskopen nicht früh erkannt werden. Diese Richtung, von der man z.B Himmelskörper nicht erkennen kann, nennt man Blinder Fleck. Und so war es auch beim Einschlag in Russland 2013. Der Asteroid war aus Richtung Sonne gekommen. Außerdem soll im September dieses Jahres ein Asteroid mit der Größe eines Fußballfeldses an der Erde vorbeigeflogen sein und war auch aus der Richtung der Sonne gekommen. Dieser war zwar mit 246000 Km deutlich weiter entfernt, hätte aber beim Einschlag einen riesigen Schaden verursachen können.
Und was sind Asteroiden? Asteroiden sind kleine „felsige Gebilde“. Diese sind bei der Entstehung der Planeten vor ungefähr 4,5 Milliarden Jahren übrig geblieben. Asteroiden entstehen meistens aus Festen Stoffen und enthalten keine flüchtigen Stoffe wie Wasser.
Nochmal zurück zum Blinden Fleck. Wird vielleicht schon an einer Lösung des Projekts gearbeitet? Ich habe recherchiert, und das kam dabei heraus: Die NASA will 2026 eine neue Mission namens Neo Surveyor starten. Das Near Earth Object Surveyor Weltraum Teleskop soll gefährliche Asteroiden früher entdecken, auch und vor allem solche, die aus Richtung Sonne kommen. Außerdem soll es dazu noch dunkle Asteroiden besser entdecken (das sind Asteroiden, die wegen ihrer Oberflächenbeschaffenheit und Zusammensetzung weniger Licht reflektieren und dadurch natürlich auch schwieriger zu entdecken sind. Doch jetzt bleibt noch eine letzte Frage offen: Ist Neo Surveyor wirklich die Rettung? Dazu äußert sich unser Experte, Herr Köhler:
ES Magazin: Herr Köhler, was sagen sie zum Projekt Neo Surveyor? Ist es die Rettung?
Herr Köhler: Nun dies ist eine schwierige Frage. Ich würde sagen, dass das Neo Surveyor Teleskop nicht direkt die Rettung für das Problem vom blinden Fleck sein kann.
ES Magazin: Was meinen sie mit nicht direkt?
Herr Köhler: Naja, es entdeckt ja die Asteroiden nur. Wenn wir sie nicht abwehren können, dann bringt es uns nichts. Allerdings können durch solche Projekte die Asteroiden besser entdeckt werden und vielleicht auch neue Ideen für Projekte zur Bekämpfung von den Asteroiden entstehen. Vielleicht könnte man auch mal probieren, ob wir die Asteroiden von anderen Planeten besser sehen könnten.
Wer von euch jetzt zu Weihnachten in den Himmel schaut, um den Weihnachtsstern zu entdecken, braucht sich also, wenn er unbekannte bewegliche Flugkörper entdeckt (mutmaßlich Satelliten), erst einmal keine Sorgen zu machen.