Was ein traumhaftes (Eigen)tor

Seit Beginn der EM schaut die Welt nach Europa, denn dort wird in elf Städten der neue Fußball Europameister gesucht. Bislang läuft alles wie geplant. Feiernde Fans ohne Abstand und Masken und alle Veranstalter machen, was die UEFA verlangt.

Respekt! Sie haben es geschafft. Sie haben den Europäischen Fußball unter Kontrolle und in diesem Jahr wird die EM ablaufen wie geplant. Man hat auch nichts anderes erwartet, wenn mittlerweile sogar vorgeschrieben wird, welche Farbe die Kapitänsbinde haben darf. Der schöne EM-Schein, der über den Spielen in Budapest liegt, trotzt ungarischer Hooligans auf den Rängen und einer sich zurückentwickelnden ungarischen Regierung. Aber Regenbogenfarben auf der Arena in München soll es nicht geben, das wäre ja politisch !?

Das widerspricht ja auch überhaupt nicht den Imagekampagnen der UEFA, sich als tolerante und antirassistische Organisation darzustellen.

Wer nun also nicht macht, was der „Chef“ sagt, der fliegt. Nach Dublin und Bilbao wird allerdings niemand fliegen, denn diese Städte wurden aussortiert, weil sie keine Garantie bei den von der UEFA geforderten Zuschauerzahlen geben wollten.

Wenn man also mitmachen will, muss man auch etwas bieten können. Großbritannien hebt jetzt die Quarantäne-Regeln für VIP-Gäste der UEFA auf. Quarantäne? Doch nicht für unsere VIP-Gäste, das wäre ja fatal. Und dann auch noch die weltweite Aufmerksamkeit verlieren, das würde gar nicht gehen. Also bekommt Herr Ceferin, was er fordert.

Aber mit der Begründung, dass man nun einmal politisch und religiös neutral sei, kommt man eben weit. Und die Regenbogenfarben, die eigentlich weder ein politisches noch religiöses Zeichen sind, sondern Grundwerte des menschlichen Zusammenlebens symbolisieren, machen den Sport plötzlich doch politisch. Dabei ist Sport nie unpolitisch, eher das Gegenteil.

Und mit der Ablehnung des Münchener-Regenbogen-Stadions sinkt die UEFA jetzt auch noch auf die Knie vor Viktor Orban und dem ungarischen Parlament. Man darf Ungarn ja nicht verletzen, man könnte das Land ja zukünftig für die eigenen Zwecke nutzen.

Nun wird es also 60.000 Zuschauer bei den noch anstehenden Halbfinals und dem Finale geben. Natürlich ohne Quarantäne. Corona ist egal, genaso wie die Grundwerte der Menschlichkeit. Wichtiger sind die Bilder jubelnder Fans und natürlich das Geld, das auf dem Spiel steht.

Ein Beitrag von Jule Nack

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