Lockdown- Verzweiflung, Einschränkung und Langeweile.
Am 27. Januar 2020 wurde der erste Corona-Fall in Deutschland bekannt. Ein Virus, welches zuerst nach einer harmlosen Grippe aussah, entwickelte sich schnell zu einer weltweiten Pandemie. In Deutschland liegen die Zahlen der täglichen Neuinfektionen durchschnittlich bei über 10.000 Menschen. Um die hohen Infektionszahlen wieder unter Kontrolle zu bekommen, beschloss die Regierung Mitte März im Jahr 2020 einen Lockdown durchzusetzen, alle Einzelhandelsgeschäfte, Gastronomien und weitere Unternehmen, welche nicht systemrelevant waren, mussten schließen. Zudem mussten sich die Bürger auf Kontaktbeschränkungen sowie weitere Maßnahmen einlassen, welche für viel Unruhe sorgten. Auch im Jahr 2021 gibt es noch keine geeignete Lösung, das Coronavirus zu bekämpfen oder um die Fallzahlen etwas zu senken. Deshalb hat die Regierung im Dezember 2020 beschlossen einen zweiten Lockdown durchzusetzen, um die rasant steigenden Infektionszahlen zu stoppen. Für die Menschen wird es immer schwieriger durchzuhalten und positiv zu bleiben. Aber was unterscheidet eigentlich den ersten und zweiten Lockdown voneinander?
Als im März 2020, kurz vor den Osterferien, der Lockdown angekündigt wurde, freuten sich viele Deutschen auf den verlängerten „Urlaub“. Das Virus schien zuerst harmlos und es wurde nicht ernst genommen. Die meisten Bürger gingen davon aus, dass nach den Osterferien alles wieder normal sein würde, aber es stellte sich schnell heraus, dass das Virus ernst zu nehmen ist. Die Fallzahlen sowie die Todesfälle stiegen immer schneller, jedoch gab es im März 2020 keinerlei Medikamente oder Impfstoffe, welche mehr Normalität in das Leben der Deutschen hätten bringen können. Hamsterkäufe sowie übermäßiger Konsum gehörten zum Alltag. Viele Menschen deckten sich mit Lebensmitteln ein, um nicht mehr so oft vor die Tür zu müssen und verfielen in Panik. Spätestens ab diesem Punkt begriffen die meisten Menschen, dass das Virus ernstzunehmen ist und wir unser Leben vorerst enorm einschränken müssen. Es wurden Maßnahmen wie die Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen oder das Schließen des Einzelhandels und der Gastronomie beschlossen. Schon im ersten Lockdown wurde es für die Geschäfte kritisch, viele konnten ihr Unternehmen nicht mehr finanzieren und mussten schließen oder sich insolvent melden. Trotz der ganzen Einschränkungen und Maßnahmen gab es Hoffnung auf ein Ende, viele Menschen nutzten die viele Freizeit sinnvoll und hatten nun endlich Zeit sich mit Dingen zu beschäftigen, für die man sonst keine Zeit hatte oder aufgeschoben hätte, wie zum Beispiel dem Ausmisten der Wohnung oder dem Umsetzen von neuen Projekten. Man suchte sich Alternativen und neue Aktivitäten, welche man auch während eines Lockdowns umsetzen konnte. Für Schülerinnen und Schüler begann das Homeschooling, sie mussten von zu Hause Aufgaben bearbeiten oder hatten teilweise auch Videokonferenzen, jedoch wurde der Unterricht von zu Hause nicht sonderlich ernstgenommen. Zudem gab es viele Komplikationen für Schüler und Lehrer, zum Beispiel die Funktion des Internets, die Ausstattung an technischen Geräten oder auch die vielen Ablenkungen zu Hause.
Im zweiten Lockdown sieht es schon ganz anders aus und man merkt ganz klar – die Luft ist raus! Trotz eines Impfstoffes scheint kein Ende in Sicht und die fehlenden sozialen Kontakte machen sich bei vielen Menschen deutlich bemerkbar. Eine Studie von net.doktor hat ergeben, dass 75% der Allgemeinbevölkerung eine fehlende Tagesstruktur haben, 89% grübeln deutlich mehr, 21% verbringen ihren ganzen Tag im Bett und über zwei Millionen Menschen der Deutschen leiden unter Depressionen. Sie wissen sich nicht mehr zu helfen und versinken in einem Loch der Einsamkeit, immer mehr Therapiestunden fallen aus und die Probleme überhäufen sich. Auch für den Einzelhandel und die Gastronomie spitzt sich die Lage immer mehr zu, die Meisten sind nun endgültig am Ende und können ihr Unternehmen nicht mehr finanzieren. Was ist ein Laden ohne Kunden? Und wie soll er sich dann finanzieren? Auch für die Schülerinnen und Schüler wird das Homeschooling immer anstrengender, weil die Motivation deutlich nachlässt. Das Homeschooling, welches anfangs nach entspanntem Aufgabenbearbeiten aussah, entwickelt sich zu anstrengendem und anspruchsvollem Unterricht, wo man sich Themen teilweise selbst beibringen muss. Sobald die Schüler einmal den Anschluss verloren haben, wird es sehr schwer werden, wieder in das Thema einzusteigen. Vor Allem für die Abschlussklassen kostet das Homeschooling viele Nerven, für sie steht viel auf dem Spiel und es erfordert große Disziplin, die Aufgaben zuverlässig und ordentlich zu bearbeiten.
Zusammenfassend hatte es im ersten Lockdown viel mehr Hoffnung auf ein Ende gegeben und die Menschen hatten noch genügend Motivation. Viele suchten sich neue Aufgaben und Aktivitäten und passten ihren Alltag an die Regelungen an. Im zweiten Lockdown ist erstmal kein Ende in Sicht und die Motivation lässt immer mehr nach, viele Leute haben Existenzängste und müssen sich durch ihren monotonen Alltag kämpfen. Die Kontaktbeschränkungen machen vielen Menschen zu schaffen, was sich auch deutlich auf die mentale Gesundheit auswirkt. Wir müssen weiterkämpfen!