Do we really race as one?

„We race as one!“ – Das ist die neue Kampagne in der Formel 1. Eine Kampagne, die den Zusammenhalt des Motorsports gegen jede Art von Rassismus verdeutlichen, aber auch das Ziel des Motorsports vermitteln soll, welches mehr Vielfalt anstrebt und dass Menschen ungeachtet ihrer Hautfarbe oder Herkunft die gleichen Chancen erhalten.

Die Kampagne #WeRaceAsOne wird durch ein regenbogenfarbenes Logo dargestellt, welches man an vielen Autos wiederfindet, so zum Beispiel bei McLaren und bei Mercedes. Bei McLaren wurde dieses Logo groß auf dem Überrollbügel, dem sogenannten Halo gedruckt, bei Mercedes auf die Außenseite der Spiegel.

Die Formel 1 nutzt diesen Schriftzug laut CEO Chase Carey, um sich für die weltweite Hilfe und das Zusammenstehen in der Corona-Situation zu bedanken. Die FIA spricht sich dabei ebenfalls für Vielfalt im Motorsport aber auch gegen jede Form der Benachteiligung, sei es Ethnie oder Geschlecht. Daher fand auch das Statement der Formel 1 „Racism must end“ große Beliebtheit. Diese Kampagne wurde nach den Black Lives Matter-Protesten in den USA entworfen und vor allem durch den Superstar Lewis Hamilton in der Formel 1 etabliert. In der kompletten letzten Saison trugen die Fahrer deshalb T- Shirts mit der Aufschrift „Racism must end“. Einige Fahrer wie Hamilton und Vettel knieten sogar, als die Nationalhymnen der Gastgeberländer erklangen, um Zusammenhalt zu symbolisieren.

Doch stellt sich mir als Formel 1-Fan eine große Frage:

Wie kann es sein, dass die Formel 1 mitsamt der FIA sich klar gegen Benachteiligung und Unterdrückung ausspricht, dann aber Rennen in Ländern wie Bahrain, Saudi-Arabien oder Abu Dhabi stattfinden lässt? In Ländern, die nicht gerade als tolerant gegenüber Kritikern bekannt sind. In Bahrain wurde seit dem Jahre 2017 unter anderem wieder die Todesstrafe eingeführt. Des Weiteren wurden viele Menschen in Bahrain in ihrer Meinungsfreiheit eingeschränkt. Viele wurden wegen der Unterstützen von Menschenrechten verhaftet und erhielten ungerechte Prozesse, die ihnen laut Amnesty International hohe Gefängnisstrafen einbrachten. Saudi-Arabien und Abu Dhabi sind ebenfalls nicht gerade gute Beispiel, wenn es um Toleranz und Vielfalt geht. So sind dort Frauenrechte ein großes Problem, erst seit wenigen Jahren dürfen Frauen beispielsweise überhaupt einen Führerschein erwerben. Jedoch entsteht während der Rennen ein Eindruck, dass sich die Scheichs und die FIA trotz allen Programmen der FIA, die Vielfalt ausdrücken sollen, sehr gut verstehen. Warum also fährt die Formel 1 in solchen Ländern, wenn es genug Strecken, wie zum Beispiel den Nürburgring in Deutschland, gibt, die man nutzen könnte? Dies liegt an den Geldern. Die Startgelder in „normalen“ Zeiten belaufen sich auf mindestens 30 Millionen. Für viele Strecken, die auf Zuschauereinnahmen angewiesen sind, ein sehr großes Minusgeschäft.

Deshalb stellt sich bei all diesen Faktoren, den Ländern, den Strecken, den Geldern und den Rechten, die in diesen Ländern unterdrückt werden, vielen F1 Fans die berechtigte Frage:

Do we really race as one?

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