Grüße aus dem Homeoffice – Tag 63 von Liliana Braun und Vanessa Wichern

Wie lange geht das alles hier jetzt noch weiter? Wann kann ich endlich wieder normal zur Schule gehen und die Pausen mit meinen Freunden verbringen? Wann kann ich mich endlich wieder mit meinen Freunden treffen und bis in die Nacht über belanglose Dinge reden? Wann kann ich endlich mal wieder jemanden umarmen, oder einfach nur jemandem die Hand geben?

Diese Fragen und viele mehr gehen täglich durch meinen Kopf. Am meisten davon interessiert mich jedoch, wie lange das noch so weitergeht. Verschwindet der Virus wirklich, wenn wir einen Impfstoff gefunden haben? Bleibt er weiterhin bestehen und mutiert? Zu diesem Zeitpunkt kann uns noch niemand diese Fragen beantworten.

Wenn wir alle doch ein Mal ehrlich zu uns selbst sind, vermissen wir alle die Schule. Keiner von uns hätte gedacht, dass wir dieses jemals tun würden. Schule gehört zum Alltag dazu und ist wichtig. Ohne Schule wären wir alle aufgeschmissen. Wir könnten weder lesen oder schreiben, noch rechnen und wir hätten generell kein Grundwissen.

Damals, als ältere Familienangehörige meinten, wir sollten die Schulzeit genießen, denn die Arbeitswelt wäre härter, haben wir daran gezweifelt. Wir haben teilweise nicht daran geglaubt, dass es überhaupt etwas auf der Welt gäbe, was schlimmer, als zur Schule zu gehen, sei. Nun wissen wir, dass es da etwas gibt – keine Schule zu haben. Wir sitzen den ganzen Tag nur in unseren Zimmern, möglicherweise auch im Garten. Jedoch haben wir nicht die Chance, jegliche soziale Kontakte zu pflegen. Natürlich bieten uns soziale Medien die Chance, in Kontakt zu unseren Freunden zu bleiben, aber es ist doch viel schöner, sich analog zu sehen und miteinander zu sprechen.

Wir haben großes Glück, dass wir Schulen besuchen dürfen und dies sollten wir wertschätzen. Es war für uns alle jahrelang selbstverständlich zur Schule zu gehen und wir haben es oft nicht wertgeschätzt, anders als in vielen anderen Ländern, wo die Kinder keine Schulen besuchen können und somit anders als wir kein Recht auf Bildung haben.

Der geplante Schulstart ist für uns morgen, am 18. Mai. Jedoch wird der Schulalltag nicht so verlaufen, wie wir es gewohnt sind – Abstandsregeln, feste Sitzordnungen mit ausreichendem Abstand, Maskenpflicht in den Gängen und keine gewohnten Pausen.

Doch trotz dieser Umstellung sollten wir uns glücklich schätzen, dass uns selbst in dieser Situation die Möglichkeit geboten wird, unser Recht auf Bildung wenigstens eingeschränkt wieder wahrzunehmen.

Veröffentlicht von Drea Voe

Lehrerin an der Eichenschule in Scheeßel

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