Langeweile und Einsamkeit, die Decke fällt einem auf den Kopf… Alles sehr häufig benutzte Begriffe für die Corona-Freizeit. Bei mir hingegen sieht das Leben komplett anders aus. Ich denke, dass das Wichtigste ist, das Positive zu sehen und mit der Situation gut leben zu können.
Die Sonne scheint jeden Morgen in mein Zimmer, wenn ich um 10 Uhr aufwache. Der Schlafrhythmus ist noch halbwegs im Gleichgewicht, das ändert sich aber immer mehr. Eigentlich wie in den Sommerferien. Wetter top, viel Freizeit, aber eben kaum Treffen mit Freunden, wenn dann mit Einem und mit Abstand. Keine Veranstaltungen und kein Fußball. Eigentlich eine wirklich dramatische Situation. Aber sieht man die Dinge anders, kann diese Freizeit auch eine Menge Abwechslung bedeuten.
Im normalen Alltag ist mein Leben von Terminen geprägt, zum Beispiel Fußballtraining oder Gitarrenunterricht. Dadurch, dass das nun wegfällt, kann ich mich auf andere Dinge konzentrieren, für die sonst keine Zeit ist. Besonders das Aufhalten vor einem Bildschirm. Intensiv ein Spiel zocken zu können und sich dabei keine Gedanken machen zu müssen, was später noch anliegt oder eine Serie zu schauen, was bei mir zwar seltener der Fall ist, aber ab und an zutrifft – sehr entspannend. In der ersten Woche war genug Zeit für die Aufgaben, die wir gestellt bekommen haben, auch um das Gehirn auf Trab zu halten. Nun, in den Ferien werde ich höchstens noch ein paar Vokabeln lernen und für diesen Blog schreiben. Der Rest wird stillgelegt.
Neben dem Zocken ist eine Menge Zeit, um sich mit Freunden auszutauschen, über das Internet. Wir reden täglich, wie auch heute, mehrere Stunden über alles Mögliche. Abends lese ich noch und höre mir einen Podcast an, dafür ist ja unendlich Zeit. Dann noch ab und an zur Gitarre greifen, die Corona-Ferien haben sogar Gelegenheit geboten, einen Song zu schreiben, als Geburtstagsgeschenk für einen Freund.
Um mich fit zu halten, fahre ich ab und an mit dem Fahrrad los, mal nach Scheeßel zum Supermarkt, mal nach Rotenburg, um einfach das tolle Wetter zu genießen. Alle zwei Tage eine Laufrunde, 5-10 Kilometer, variierend, heute Nachmittag werde ich noch 7,5 Kilometer laufen, um rauszukommen und mich körperlich zu betätigen. Dazu baue ich mit einem Freund ein kleines Gartenhaus, was auch eine sehr gute Abwechslung darstellt.
Ich kann festhalten, dass ich den Alltag natürlich klar favorisiere, mit allen Ereignissen, aber auch die Corona-Zeit sehr gut zu überstehen ist, wenn man das Richtige daraus macht. Und hey, wer möchte nicht jeden Tag zehn Stunden schlafen können und fast den ganzen Tag entspannen können. Eigentlich sogar eine ganz schöne Zeit, mal sehen, wie sich alles entwickelt.
von Mathis Henke