Silvester ist der letzte Tag des Jahres. Der 31.12.. Das alte Jahr wird verabschiedet und das neue empfangen. Dieser besondere Tag wird von so gut wie allen Menschen in Deutschland und der ganzen Welt gefeiert. Es ist ein Festtag mit vielen Traditionen und Bräuchen. Zuletzt geriet allerdings eine der größten Traditionen in die Diskussion: das Feuerwerk.
Sydney ist durch ihre Zeitzone die erste Stadt in der Welt, die das neue Jahr begrüßen darf. Zu Ehren des neuen Jahres wird eine riesige Feuerwerksshow in der Hafenstadt Sydney entzündet. Vor dem berühmten Opernhaus erstrahlt der Himmel durch die faszinierende Pyrotechnik für etwa zwölf Minuten in bunten Farben. Aufgrund der Buschbrände (in Australien) ist das Feuerwerk jedoch stark umstritten. Viele Australier umtreibt die Frage, ob das Feuerwerk wegen der Brände stattfinden soll. Hunderttausende Menschen unterschreiben eine Petition, damit das Feuerwerk abgesagt wird. Das halbe Land stünde in Flammen und Australien zündet ein Feuerwerk. Den Gegnern des Feuerwerks stößt genau dies böse auf. Das Geld für das Feuerwerk könne man in die Krisenregionen, an die Feuerwehr oder an die betroffenen Landwirte senden und dadurch helfen.
Andererseits ist das Feuerwerk Tradition und spielt dem Staat, nach eigenen Angaben, 130 Millionen Australische Doller ein. Viele Menschen wollen dieses Feuerwerk und das neue Jahr damit empfangen. Also startet auch dieses Jahr Australien den Feuerwerk-Marathon, der im Laufe der Nacht um die ganze Welt geht.
Aber nicht nur in Australien ist das Feuerwerk umstritten. Auf der ganzen Welt wird über die jahrelange Tradition diskutiert. Das wohl größte Problem für die ganze Welt ist zurzeit der Klimawandel. Durch das Feuerwerk wird der 31.12. bzw. der 01.01 zu dem Tag, an dem am meisten Feinstaub in die Luft befördert wird. Jährlich werden 4.200 Tonnen Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerkskörper freigesetzt. Aus Umweltschutzgesichtspunkten ist das Feuerwerk kein guter Start in das neue Jahr.
Neben Pyrotechnikern sind auch Unfallchirurgen in der Silvesternacht im Einsatz. Für viele Menschen und Kinder endetet die Nacht im Krankenhaus, weil beim privaten Feuerwerk etwas schiefgegangen ist. Durch Böller und Raketen startet das neue Jahr für manche nicht so fröhlich, sondern mit Verbrennungen oder Amputationen. Besonders die Mischung aus alkoholisierten Menschen und Feuerwerk macht es gefährlich, aber auch eine falsche Handhabung kann schnell für gesundheitlichen Schaden sorgen. Auch Gebäude können durch ausschießende Raketen oder Böller in Brand geraten. Das Feuerwerk ist auch mit Lärm verbunden, durch den Haus- und Wildtiere verängstigt werden können.
Doch mit genau diesem Feuerwerk und Lärm wird das neue Jahr begrüßt und gefeiert und das schon seit vielen Jahren. So sollen die Knaller etwa böse Geister vertreiben. Man trifft sich mit Freunden und Familie und verbringt einen schöne Zeit zusammen. Ein Kompromiss für die Diskussion zwischen Feuerwerksbefürwortern und -gegnern wäre es, private Feuerwerke zu verbieten und fachmännische Feuerwerke von Städten zu organisieren. Damit gäbe es Feuerwerke, zu denen man gehen könnte, aber deutlich weniger, als wenn jeder Haushalt für sich selbst böllert. Die Verletzungsgefahr ginge zurück und auch der Feinstaubausstoß. Oder man macht es wie China, wo man statt Raketen Drohnen oder Papierlampen in die Luft steigen lässt.
Aber ein Silvester ganz ohne Feuerwerk wäre wohl auch schade. Natürlich stellen Traditionen einen wichtigen Fixpunkt dar, allerdings kann ein Umdenken und Verändern von manchen Bräuchen auch ein Weg in die richtige Richtung sein, wenn bestimme Entwicklungen dies erfordern. In den letzten Jahren wurde Silvester aber kommerziell immer größer und in mancher Hinsicht auch übertrieben und überspitzt, dennoch kann Silvester für die Individuen eine große Rolle spielen. Der Start in das neue Jahr bedeutet einen Neuanfang, der Anreiz für neue Ziele oder Herausforderungen sein kann und gleichfalls eine Möglichkeit bedeutet, mit Altem abzuschließen.
Ein Kommentar von Ann-Cathrin Behrens