Adventskalender Türchen 24,25 und 26

Auch ein Steven, aber nicht der King; Das ultimative Adventskalender-Finale (Teil 4/4)

Am Ende der Schulzeit trommelte Max seine Freunde zusammen mit der Bitte ihn zu trösten. Es fiel ihm sehr schwer, überhaupt Worte herauszubringen. Maria ging zu ihm, nahm ihn in den Arm und gab ihm die Zustimmung, die er brauchte, um die richtigen Worte zu finden. Als er anfangen wollte, durchfuhren ihn immer wieder leichte Zuckungen, die seine Freunde nicht verstanden. Max hatte den Kopf gesenkt und versuchte, die Fassung wiederzufinden. Was seine Freunde noch nicht sehen konnten, waren die Tränen, die erst langsam, doch dann immer schneller über sein Gesicht rannen. Er konnte es nicht mehr halten und brach komplett in Tränen aus, verkrampfte und konnte lange nicht zur Ruhe kommen. Letztendlich brachte er es raus, seine Mutter sei gestern Abend zerfleischt im Straßengraben vor dem Supermarkt gefunden worden. Kein Leben, keine Wärme und kein Abschied. Max war am Boden zerstört, seine Mutter hatte ihm immer geholfen und war ein Quell der Ruhe und der Geborgenheit.

Waren es Momente, in denen er unsicher war, verletzt war oder war es das Frühstück, was sie seit Jahren täglich für ihn machte.

Ein riesiger Teil seiner Personalität, wurde mit einem Mal aus seinem Leben gerissen. Etwa eine Woche nach ihrem Tod ging er mit seinem Vater und seinen drei engsten Freunden als seelische Unterstützung auf die Beerdigung. Das Leichenhaus hatte es geschafft, die schrecklichen Macken und Verletzungen von ihr so zu bedecken, dass sie aussah wie früher. Sie hatte auch im Tod etwas Majestätisches. Sie hatte goldenes langes Haar, was sie nach Möglichkeit immer offen trug, weil sie das Volumen so liebte. Was Sebastian so an ihr schätzte, war ihr Sinn für Humor, ihre offene Haltung gegenüber Neuem und ihre Einstellungen zu Krisen. Egal was kam, sie war vorbereitet und auch in Stress und Notsituationen fand ein wunderschönes Lächeln in ihrem Gesicht platz.

So wie sie lag, sah es in gewisser Weise aus, als würde sie nur schlafen, aber jeder der anwesend war, wusste, dass kein Funken leben mehr in ihr steckte.

Neben den geladenen Gästen waren drei unerwünschte Gestalten auf der Beerdigung. Einerseits, war es das Duo aus Thomas und Thies, welche das Mobbingteam des Landkreises bildeten. Von fünf Schulen im Umkreis sind die beiden schon geflogen. Jetzt sind sie auf der gleichen Schule wie Max und seine Freunde und fast jeden Tag fliegen die Fetzen und eine der beiden Parteien verliert die Fassung. Andererseits war es die Kreatur, die den Stargast des Abends überhaupt in die Position gebracht hat. Ein bisher namenloses Etwas, was still hinter dem Grabstein des ehemaligen Bürgermeisters hockt und sich genüsslich anguckt, wie die Familien trauern und sich versuchen zu trösten. Ein Wunder, das noch niemand es bemerkt hat, da es fast zwei Meter misst.

Neben der süßen Nase von Frau Meyer und den gehetzten Augen des Strebers, bildete sich jetzt ein gruseliges Lächeln, was aufs Detail genau dem von Max’ Mutter Birgit ähnelte. Das Etwas leckte sich die Lippen, grinste nochmal in Richtung der Abschiedszeremonie und zog sich dann in die Schatten und den Nebel des Friedhofs zurück. Keiner wusste, dass die Drei da waren und niemand erwartete es.

Thies und Thomas schreckten vor nichts zurück, hatten keinen Anstand und überlegten sich, die Beerdigung zu sprengen um ihre Dominanz und grandiose Dummheit zu beweisen. Alles spielte ihnen in die Karten. Etwa fünfzig Meter entfernt lag das Etwas im gerade gepflegten Rasen und schärfte sich an einem Stein die riesigen Zähne. Es sah aus, als wäre alles geplant und aufs genauste abgesprochen. Thies und Thomas liefen schreiend, lärmend und zerstörend durch das Trauerfest und ruinierten den geregelten Abschied von Birgit. Während die beiden randalierten, schlich Es sich näher und näher heran, bis es genau hinter dem Grab angekommen war. Es hob Birgit aus dem Grab heraus, schleppte sie tiefer in den Nebel hinein, mit der Intention sie später zu genießen. Als ob dem nicht genug war, ging es zurück zur Beerdigung, wo Thies und Thomas gerade vom tobenden Pastor vertrieben worden. Es sog sich Luft in die Lungen und stoß sie brutal wieder aus und jagte jedem in der Umgebung einen Schauer ein, der sie erst wieder zurück in die Realität rief, um zu realisieren, dass eine Sache fehlt.

Niemand hatte etwas in dem Chaos gemerkt.

[..]

Nein, das ist noch nicht das Ende der Geschichte. Fortsetzung folgt bald in diesem Blog. Nun verabschieden wir uns bis Ferienende und wünschen euch eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Hoffentlich hat euch unser Adventskalender gefallen 🙂

viele Grüße, das Adventskalender-Team bestehend aus Steven, Mathis und Silas und der Rest des Journalismus-WPK‘s

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