Adventskalender Türchen 22

Auch ein King, aber nicht der Steven; Adventskalender-Finale Teil 2

Sebastian, 14 Jahre alt, Anführer einer kleinen Gruppe, die sich selbst als Ortsdetektive bezeichneten. Sie bekamen einen Fall, den sie nicht lösen konnten. Das Meiste passierte in ihrer kleinen Schule im Dorf, die einige dunkle Arbeitsräume hatte, die seit Jahren nicht besucht worden. Es gab zwei bekannte Vorfälle. Einerseits war es die hübsche, dreiundzwanzig Jahre alte, blonde Frau Meyer, die seit zwei Jahren unterrichtete, die mit weinerlichen, glasigen Augen, zerfetzter Kleidung und blutigen Gliedmaßen aus dem Abstellraum humpelte und sich zwei Monate frei nahm, um sich zu erholen. Andererseits war es ein fünfzehnjähriger Musterschüler, der in den Raum ging, um seine Hausaufgaben zu erledigen und dann seinem Lieblingslehrer Herrn Thomas direkt zum Korrigieren ins Fach zu legen.

Sebastian versuchte herauszufinden, was dahintersteckte und ging mit drei seiner engsten Freunde mit Taschenlampen bewaffnet in den Raum. Sie gingen rein, der Computerraum wich einer kleiner Bibliothek, und dahinter war die Abstellkammer. Robert, eine Person aus Sebastians kleiner ,,Gang“ (der Komiker), fand es angebracht, ein paar Witze zu reißen und gab Sebastian einen kleinen Schubser.

Er war witzig gemeint, war es aber nicht. Sebastian ließ seine Taschenlampe fallen und kroch nahezu blind auf dem Boden rum, um sie wiederzufinden. Das war gar nicht so leicht, weil ein Bücherregal sein Licht zu Teilen verdeckte.  Er drehte sich zu seinen Freunden um, sah sie nicht und bekam langsam Angst. Gerade als er sagen wollte, dass solange das Licht an ist nicht passieren kann, begann die Deckenbeleuchtung zu flackern und fiel letztendlich komplett aus. 

Er machte sich Druck, sagte sich selbst, wenn du die Taschenlampe in zehn Sekunden nicht gefunden hast, stehst du auf und läufst aus diesem Raum, aus der ganzen Schule raus. Gedanklich zählte er weiter, die Zeit schlich und ihm lief ein eiskalter Schauer über den ganzen Körper. Fünf, sechs, sieben. Bei acht hörte er ein leises Schleifen hinter sich und drehte sich panisch um. Er drehte seinen Kopf so schnell, das wenn er raus kommen würde, tagelang Nackenschmerzen hätte. Immer wenn Sebastian den Kopf drehte, dachte er, dass hinter ihm etwas wäre. Als er sich entschloss zu laufen, hörte er seinen Freud Robert laut schreien. Nein, es war kein Schrei, es war ein panisches Kreischen, was nur aus einem Jungen rauskommt, wenn er panisch Angst hat. Sebastian dachte sich, dass er ihn nicht allein lassen konnte und rannte noch tiefer in die Dunkelheit. Er ging durch eine Tür, hörte ein Gurgeln und roch Urin. Zitternd guckte er um die Ecke. Eine tiefrote, noch frische Blutspur zog sich drei Meter weiter nach hinten und endete hinter einer Palette Druckpapier. ,,Robert“, dachte er und ging bedacht und so leise wie möglich weiter in den Raum hinein. Hinter dem Druckpapier führte eine kleine Treppe ein Stück weiter nach unten in den ehemaligen Werkraum. Er guckte runter. Ganz langsam schob er seinen unwilligen Körper drei Stufen nach unten. Im Werkraum sah er Teile von Roberts Körper liegen. Er dachte, dass er zerstückelt wurde und längst tot ist. Dann zog etwas Robert noch tiefer in den Keller, wohin kein Licht mehr schien. ,,Noch zwei Stufen“, dachte er sich und wenn es nicht geht, renne ich.

von Steven Krause; Fortsetzung folgt

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