Kolumne: Cafeteria-Report … von unserem Redakteur Steven Krause

Das Verhalten hungriger Schüler an der langen Schlange vor der Cafeteria

Wie 👨‍🎓 verhalten sich Schüler an der Schlange der Cafeteria, wenn es klingelt und man noch nicht dran war, man kein Geld dabeihat, aber ein Schnorrer ist, ein hobbyloser Dazusteller ist oder jemand, der acht Produkte auf einmal bestellt und die Cafeteria-Frauen in die Verzweiflung treibt, ein Drängler, ein Anschreiber oder ein brav anstehender Motzer? Außerdem ist interessant das Durchschnittsalter der jeweiligen Kategorie.

1. Der, der Angst vor dem zu spät kommen hat

Klassenstufe: meist 5. – 8. Klasse

Situation: 2 Leute stehen vor ihm, aber es hat schon geklingelt

Reaktion : frustriert, da er nichts bekommt und hungrig ist, aber Angst vor des Lehrers Anschiss hat.

2. Der Schnorrer

Klassenstufe : Meist 8. -12. Klasse

Situation: kein Geld dabei, deshalb Bekannte oder Freunde zufällig ganz vorne in der Schlange nach Geld fragen, oftmals Fake-Verhalten, da er Geld mit hat, aber nicht selbst zahlen möchte.

Reaktion: entweder glückliches Schnorren oder frustriertes Abziehen, da die angeblichen Freunde nicht genug Geld haben oder einfach nicht für ihn zahlen wollen.

3. Der Drängler

Klassenstufe : 8 bis Abi

Situation : fühlt sich krass und schiebt alle Kleineren weg

Reaktion: Schnelles vordrängeln durch Größe, Breite und imaginäre Überlegenheit .

Trick : größer und stärker als die „Gegner“ in der Schlange, deshalb überlegen, geistig leider arm.

4. Der hobbylose Dazusteller

Klassenstufe: Angabe nicht möglich, da Hobbylosigkeit sich nicht auf ein Alter bezieht

Situation: kein Geld mit, kein Interesse am Kauf von irgendetwas, stellt sich aber einfach dazu, um hinten Stehende zu ärgern und als Mitläufer zu gelten

Reaktion: Mitlaufen at his best und mit Glück das Abstauben eines bisschen Essens

Trick: Abstauben und Pause rumkriegen

5. Der Essensgeile

Alter /Klasse: universell

Situation: Hunger, der Bauch muss gefüllt werden, man ärgert die Cafeteria-Frauen, die hinter ihm Stehenden und viele weitere. Jeder regt sich auf, da einer eine Bestellung hat, die für die ganze Cafeteriaschlange reichen würde.

Reaktion/Ergebnis: mit vollem Arm schleppt er sich die Treppen hoch und kommt mit der Hälfte des gerade Gekauften in die Klasse, da Wegzehrung wichtig ist, sonst verhungerte man auf dem langen Weg in der ersten Stock zur Klasse

Trick: Mutter, die den Fresssack auf seinen Missionen mit Geld sponsert.

6. Der brav anstehende Motzer

Klassenstufe: meist 6/7

Situation: stellt sich brav ans Ende der Schlange, motzt lautstark über das Drängeln der älteren Schüler und dass er ja nichts mehr bekommen würde, wenn die so weitermachen .

Reaktion: merkt sich 17 Namen, marschiert zur Lehrerin und zählt diese auf mit der Hoffnung auf vollständige Exekution, der seiner Meinung nach minderbemittelten Drängler

Tricks : Petze

7. Der Anschreiber

Vertreter: Schüler und Lehrer gleichermaßen

Dieser Typ Cafeteria-Nutzer definiert sich durch zwei Eigenschaften:

Dreistigkeit und schottische Wurzeln bzw. Geiz.

Er kommt zur Cafeteria und sagt: „Eine überteuerte Käselaugenstange mit Schinkenwürfeln.

Aber Anschreiben, ich habe leider kein Geld mit.“ Dies setzt sich so lange fort bis Hannelore Luckfiel aus dem Ruhestand zurückkehrt und ihre altbekannten Wutanfälle bekommt. Dann zieht jeder Anschreiber den Schwanz ein. Dies bezieht sich auf jeden, außer auf Herrn N., der steht als siebter in der Schlange und hält sein Gekauftes hoch nach dem Motto „Rosi, Brötchen!“, dreht sich um und geht weg.

Hiervon die allerhöchste Kategorie ist der, der meint, auf andere Namen anschreiben zu können, oder der, der sich über 20 Euro etwas anschreiben lässt und dann die Schule wechselt, aber die Rechnung offenbleiben lässt. Dies bringt dann die Cafeteria Mitarbeiterinnen berechtigterweise ur Weißglut. Das beste Beispiel hierfür war Christopher S. der innerhalb dreier Jahre sich auf JS Namen über 8 Euro hatte anschreiben lassen.

8. Der freche Lehrer

Alter : unspezifisch

Charakter: frech

Situation : drängelt sich dreist nach vorne, stellt sich an die Mikrowelle und brüllt, dass er Beziehungen zu dem Chef hätte und er doch vor den Schülern bevorzugt werden müsse.

Reaktion: Schüler empört sich, dass es ja wirklich unter alle Würde sei, dass die Lehrer sich immer vordrängeln, doch wie sollte man einen Lehrer verpetzen? Mist! klappt nicht!

Egal, es kommt ja auch nicht immer so eine Riesenbestellung … aber häufig.

Nehmen wie ein Beispiel :

Frau E. Motto : darf ich mal !

Einen Kaffe und ne dumsch danke

Wartender Lehrer sehr nervös, weil er müsse ja in den Unterricht, deswegen sei er ja hier… Rosi mach hinne!

Trick : Ich darf das, bin Lehrer, außerdem, wenn ich mich mal in die Schlange stellen würde, würde ich zu spät kommen, darf ich aber nicht, bin ja Lehrer.

Dieses Verhalten regt auf die Kategorien

– den Essensgeilen, da er in der Schlange verhungert

– den Motzer, da er sich ja beschweren möchte „von wegen die bösen Drängler haben die Lehrer angesteckt“

– den Drängler, da diese Sitzation dann trotz Drängeln langweilt.

Positiv ist der Typus des frechen Lehrers nur für den Angsthasen, der den Lehrer vor sich sieht und eine schriftliche Bescheinigung einreicht, für eine Verspätung von 30 Sekunden!

Veröffentlicht von Drea Voe

Lehrerin an der Eichenschule in Scheeßel

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